(Heimfeld) Dat Joahr geit to end. Die bei Alt und Jung gleichermaßen beliebten Weihnachtskonzerte der Goethe-Schule Harburg (GSH) sind längst ein Klassiker in der Heimfelder Friedrich-Ebert-Halle am Alten Postweg 30 – 38. Die traditionellen Weihnachtskonzerte der Schülerinnen und Schüler der GSH Freitag, 9. Dezember, ab 19 Uhr und am Sonnabend, 10. Dezember, ab 16 Uhr unter dem Motto "Dat Joahr geit to Ind" bieten nicht nur den Teilnehmern, sondern vor allem den vielen Gästen von nah und fern eine feierliche Einstimmung auf das Weihnachtsfest.
Spätestens, wenn am Ende des Konzerts die Lichter gedämpft werden, die Chorkinder der 5. und 6. Klassen die Bühne füllen und zuerst enthusiastisch und mit leuchtenden Augen „Es schneit" zum Besten geben, dann ist jeder Zuhörer im Publikum in der Weihnachtszeit angekommen. Niemanden lassen die plattdeutschen Strophen des Liedes „Dat Joahr geit to Ind" kalt, mit dem der Konzertabend stimmungsvoll ausklingt. Selbst Oberstufenschüler werden hier sentimental an ihre eigenen Konzertanfänge erinnert.
Die ganze Schule „lebt Musik" und ist als Pilotschule Kultur ausgezeichnet worden. Überregional bekannt und herausragend ist der Chor „Gospeltrain", der sogar schon bei der Gala zur Bambi-Verleihung aufgetreten ist, mit dem Hamburger Bildungspreis ausgezeichnet wurde und regelmäßig zur Mitgestaltung des Sommerfestes des Bundespräsidenten nach Berlin eingeladen wird. Bei den Weihnachtskonzerten zeigt sich die ganze Bandbreite des Musiklebens der Schule: Einerseits geht es um Spitzenleistungen, wie die vielen hochkarätigen solistischen Auftritte immer wieder zeigen, andererseits auch um Motivation und Wecken von Talenten: Viele Kinder stehen hier erstmals auf der Bühne.
Allein bei der Generalprobe schauen mehr als 800 Kinder zu und werden gleich mehr oder weniger vom Bazillus Musik angesteckt. Dann heißt es: Mama, ich möchte auch Klarinette, Klavier, Gitarre, Geige oder Cello lernen. Die Überschüsse aus den Weihnachtskonzerten werden in den Kauf von Instrumenten investiert, die dann an Schüler ausgeliehen werden. Unser Tipp: Sichern Sie sich rechtzeitig eine Eintrittskarte, da in den vergangenen Jahren immer beide Konzerte ausverkauft waren. Trotzdem werden an der Abendkasse erfahrungsgemäß immer noch einzelne Karten zu erhalten sein.
Teilnehmende Gruppen sind vier Musikklassen (alle Schüler spielen je ein Instrument) drei Chöre (Gospeltrain, die YoungClassX-Chöre der Jahrgänge 5 und 6, der Lehrer-ElternSchüler-Chor), Streicher-Ensemble, Kammermusik-Ensemble, MixedExperience (Jahrgangsübergreifende Band) Bigband und Schulbands. Zu hören sind auch herausragende Solisten (auch die Orgel der Ebert-Halle soll erklingen). Immer wieder gelingt es den spiel- und musikbegeisterten Nachwuchskünstlern, das Konzert zu einem öffentlichen Familienfest werden zu lassen. Dabei wird bewusst ein weiter Rahmen gewählt, in den sowohl moderne und zeitgenössische Musikdarbietungen passen, in dem aber vor allem im zweiten Teil auch die traditionellen Weihnachtslieder ihren festen Platz haben.
Popmusik trifft Klassik, wechselt sich mit Streichorchester, Bigband und Chören aller Altersklassen ab. Unverkrampft und locker, aber auf der Bühne sehr gewissenhaft, äußerst engagiert und mitunter schon professionell agierend, geben die jungen Künstler einen tiefen Einblick in die musikalische Arbeit des ganzen Jahres. Kultur ist machbar und kann Jugendliche faszinieren, kann ihnen Ziele und Halt im Leben geben, wenn es gelingt, dass sie sich aktiv als Kultur-Schaffende fühlen und sich Kulturelemente verfügbar machen können. Hier wird deutlich, welchen Anspruch die Schule verfolgt und wie viele Talente sie zur Bühnenreife bringt.
Karten gibt es in der GSH-Schulbücherei und an der Ticketkasse im Harburger Phoenix-Center. Restkarten an der Abendkasse. Preise vier bis zehn Euro.