(Buchholz/Hamburg) Dieser Fall gibt nach wie vor große Rätsel auf: Der 44-jährige Buchholzer Timo Kraus, der nach einer Feier am vergangenen Sonnabend im "Block Bräu" an den Hamburger Landungsbrücken" spurlos" verschwunden ist, gilt weiterhin als vermisst. Gestern, am 10. Januar, haben die Ermittler des Zentralen Kriminaldienstes mit einem Personenspürhund der Polizei Hamburg im Bereich der St. Pauli Hafenstraße nach einer Fährte des Vermissten, der Leiter der Abteilung Merchandising beim HSV ist, gesucht. Hierbei konnte der Hund die Witterung von Timo Kraus aufnehmen. Die Spur führte von der St. Pauli Hafenstraße auf die St. Pauli Landungsbrücken und endete auf Brücke 1, im Bereich vor dem Museumsschiff Rickmer Rickmers.
Für die Polizei ist dies der Beleg dafür, dass Timo Kraus dort, wo die Handyortung dies zunächst nur vermuten ließ, tatsächlich unterwegs war. Unter Würdigung der Gesamtumstände wird es damit für die Polizei wahrscheinlicher, dass der 44-Jährige in der Nacht zum 8. Januar bei Nebel und Eisglätte von dem Ponton der Brücke 1 in die Elbe gestürzt sein könnte. Die Polizei plant nun, den Bereich unterhalb des Pontons mit Tauchern abzusuchen, sobald die Strömungs- und Witterungsverhältnisse es zulassen. Wann genau das erfolgen kann, steht derzeit noch nicht fest.
Trotz aller Zeugenaufrufe und Ermittlungen bei den Taxizentralen und an den Taxiständen hat sich der dunkelhäutige Fahrer, der Timo Kraus gegen 23:30 Uhr vor dem "Block Bräu" aufgenommen hat, noch nicht gemeldet. Die Polizei geht mittlerweile davon aus, dass die Taxifahrt nur rund einen Kilometer Richtung Osten gingen und im Bereich der Straße "Hohe Brücke" am Nikolaifleet unterbrochen wurde. Ob Timo Kraus von dort zu Fuß wieder zurück in Richtung Landungsbrücken ging, oder ihn das Taxi dorthin zurück fuhr, ist immer noch unklar. Timo Kraus ist verheiratet mit Corinna und Vater von zwei Kindern. Er trug nach Zeugenangaben einen beigefarbenen Adidas-Parka mit Fell-Kapuze, eine rote Mütze, blaue Jeans, einen grauen HSV-Pullover und schwarze Adidas-Stiefel.
Der Leiter der Suchmaßnahmen, Erster Kriminalhauptkommissar Jürgen Schubbert: "In Hamburg sind rund 6000 Taxifahrer registriert, die alle einen guten Job machen. Es kann doch nicht sein, dass sich ein Fahrer, der dringend als Zeuge gesucht wird, nicht meldet. Haben Kollegen von ihm vielleicht gehört, wer dieser Fahrer sein soll? Eine Familie vermisst einen Ehemann und Vater, viele Menschen einen Freund und Arbeitskollegen. Ich bitte die Hamburger Taxifahrer dringend darum, in ihrem Kollegenkreis darüber zu sprechen, wer den Vermissten von den Landungsbrücken bis hin zum Bereich der Straße Hohe Brücke gefahren hat. Helfen Sie mit, das Verschwinden von Timo Kraus aufzuklären!"