Hausbruch-Neugraben. Nicht nur die Mitglieder der Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft (HNT), sondern viele Menschen in Harburg Stadt und Land trauern um Edmund Dalitz. Im hohen Alter von 94 Jahren ist der HNT-Ehrenpräsident und Stiftungsgründer Edmund Dalitz am 20. September friedlich eingeschlafen. Der Name Edmund Dalitz stand jahrelang als Synonym für die Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft (HNT) der sechziger und siebziger Jahre und wirkt bis heute fort.
„Edde“ Dalitz begann nach dem Krieg als Handballer seine sportliche Laufbahn in der HNT. Erst stellvertretender Vorsitzender des damals etwa 1500 Mitglieder umfassenden „Dorfvereins“ in Hausbruch-Neugraben wurde er sehr bald aufgrund seines Engagements zum Vorsitzenden gewählt.
Als Leiter des Jugendamts in Harburg engagierte er sich nicht nur beruflich für die Menschen in dem „Dorf“, das zur Großstadtgemeinde heranwuchs und mit der Bebauung Neuwiedenthals vor großen Herausforderungen stand.
Insbesondere lag Dalitz die Jugend vor Ort am Herzen und er entwickelte ein Gespür dafür, wie ein Sportverein helfen kann, die großen gemeinschaftlichen Probleme im Stadtteil zu lindern oder zu lösen. Dalitz entwickelte als erster ein Konzept zur Förderung des Jugendsports für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche im Bezirk Harburg. Das Jugendamt finanzierte dauerhaft die Vereinsbeiträge der berechtigten „jungen Leute“ - ohne großen Aufwand und Bürokratismus.
Heute ist diese Förderung ein bundesweiter Bestandteil der außerschulischen Jugendbildung. Dabei entwickelte er die HNT schon damals immer mehr zu einem professionell geführten Stadtteilverein. Die Vereinssatzung wurde reformiert und demokratisiert. Eine „Vertreterversammlung“ entschied nunmehr über die Geschicke des Vereins und Dalitz wurde zum Präsidenten gekürt. Als solcher gründete er immer mehr Sportabteilungen im Verein, baute eine später nach ihm benannte Mehrzweck(tennis)halle, stellte Helmut Ziechner als hauptamtlichen Turnlehrer und Leiter der wachsenden Turnabteilung ein, baute eine Geschäftsstelle auf und richtete eine hauptamtliche ABM-Stelle für „sportliche Sozialarbeit“ ein.
Als Werner Bostelmann das Amt des Präsidenten übernahm, wurde „Edde“ unter großem Beifall zum Ehrenpräsidenten der HNT ernannt. Als solcher entwickelter er, der keine eigenen Kinder hatte, die Idee, mit seinem Vermögen eine Stiftung zu Gunsten der HNT zu gründen. Die „Edmund-Dalitz-Stiftung“ fördert heute die Arbeit der HNT vorwiegend im Bereich Jugend- und Leistungssport. So wird der Name „Edde“ Dalitz immer ein Synonym für einen erfolgreichen Stadtteilverein bleiben.
Dafür haben ihm die HNT-Mitglieder sehr zu danken und behalten ihn in bester Erinnerung.