Neugraben. Am Donnerstag, 12. Oktober 2017, bot sich den Besuchern des Heidefriedhofs in Neugraben ein etwas ungewohntes Bild. Zwischen zahlreichen Trauergästen auch viele Biker und Kuttenträger, die ihre Maschinen zudem auch noch direkt vor der Friedhofskapelle geparkt hatten. Gemeinsam mit den Hinterbliebenen, den Freunden und Bekannten nahmen die Hanse-Biker Abschied von ihrem Ex- und Ehrenpräsidenten Peter Blankenstein, der nach langer und schwerer Krankheit am 26. September verstorben war.
In der Trauerrede wurden noch einmal die einzelnen Stationen seines Lebens hervorgehoben und gewürdigt, darunter auch seine besondere Liebe zur Hard-Rock-Szene und ihrer Musik. Viele Jahre war er als Schlagzeuger selbst Bestandteil einer Hard-Rock-Band, mit der er durch Norddeutschland tourte. Ganz besonders schlug sein Herz aber für seine geliebte Harley und die Fahrgemeinschaft der Hanse-Biker, die 1999 von ihm gegründet wurde und auf ewig mit seinem Namen verbunden sein wird.
Mit Peter Blankenstein hat die norddeutsche Biker-Szene einen ganz außergewöhnlichen Menschen, einen guten Freund und wichtigen Ratgeber verloren. Es war nicht nur die besondere Art, mit der er seine Ideen und Vorstellungen voran trieb oder Konflikte und Probleme zu lösen verstand, es war auch sein soziales Engagement und die offene Art und Weise, mit der er anderen Menschen gegenüber trat. Peter Blankenstein war es, der sich mit seinen Hanse-Bikern für die krebskranken Kinder am UKE einsetzte, der Hunderte von Bikern aus ganz Norddeutschland alljährlich einmal an die Alte Harburger Elbbrücke rief, um bei dem inzwischen schon legendären Nicostar Charity-Ride zu spenden und Gutes zu tun. Selbst als er schon deutlich von seiner schweren Krankheit gezeichnet war, wurde er nicht müde, sich für den guten Zweck einzusetzen, Pläne zu schmieden und positiv in die Zukunft zu schauen. Sein Motto war stets „… und es ist immer noch Rock'n Roll.“
Neben der Urne, vielen Kränzen, Gestecken und Blumen war das Bild des Verstorbenen aufgestellt. Bei einem Blick darauf konnten sich selbst die sonst nach außen hin oftmals martialisch auftretenden und stark erscheinenden Biker dann doch die eine oder andere Träne nicht mehr verkneifen. Es war ein etwas anderer Abschied von einem Menschen, der sich zu Recht schon zu Lebzeiten ein Denkmal gesetzt hat. Und so störte sich auch niemand der anderen Trauergäste daran, dass die Biker direkt nach dem Verlassen der Friedhofskapelle die Motoren der schweren Maschinen noch einmal kräftig aufheulen ließen und als letzten Gruß für ihren „Ehren-Präsi“ gen Himmel schickten.