Landkreis Harburg. Ein schweres Gewitter ist am Donnerstagabend, 09.08.18, auch über den Landkreis Harburg hinweg gezogen und hat für einen stundenlangen Einsatz von vielen Feuerwehren des Landkreises Harburg gesorgt. In der Vielzahl mussten durch schwere Sturmböen umgestürzte Bäume von Straßen, Wegen und Häusern geräumt werden. Mehrfach betroffen waren allerdings auch die Bahnstrecken. In Stelle schlug ein Blitz in ein Wohnhaus ein, dazu gab es diverse Flächenbrände durch Blitzeinschläge oder Überspannungsschäden, nachdem Bäume in Oberleitungen gestürzt waren und so für Funkenflug sorgten.
Menschen kamen nach ersten Erkenntnissen nicht zu Schaden. Ein Einsatz allerdings verlief mehr als glimpflich, ohne das Menschen zu Schaden kamen. In Hittfeld war durch eine Sturmböe um 19.32 Uhr ein Baum auf ein Wohnhaus gefallen. Erste Anrufer vermuteten, dass noch Kinder in dem Gebäude sein könnten, die durch den Baum in Gefahr geraten waren. Unverzüglich wurden die Feuerwehren aus Hittfeld und Maschen, mehrere Rettungswagen und der DRK-Notarzt durch die Winsener Rettungsleitstelle alarmiert.
Die ersten Kräfte warenrasch an der Einsatzstelle und gaben schnell Entwarnung - es befanden sich glücklicherweise keine Personen mehr in dem Gebäude, so dass hier
keine Hilfe durch die Feuerwehr geleistet werden musste.
Die ersten Alarmierungen für die Feuerwehr liefen um 18.53 Uhr auf. In Evendorf in der Dorfstraße und in Sahrendorf in der Straße „Zum Winterberg“ waren Bäume umgestürzt, die durch die örtlichen Feuerwehren beseitigt werden mussten. Von nun an ging es Schlag auf Schlag: In nahezu allen Städten und Gemeinden stürzten immer mehr Bäume um und riefen die örtlichen Feuerwehren auf den Plan. Durch die Vielzahl der Einsätze wurden in den Gemeinden Hanstedt, Jesteburg, Salzhausen und Seevetal die örtlichen Einsatzleitungen hochgefahren, um die Winsener Rettungsleitstelle zu entlasten und die Einsätze innerhalb der Gemeinden zu koordinieren. Mehr als 100
mussten dabei absolviert werden. Genaue Zahlen liegen derzeit noch nicht vor.
Ein Brandeinsatz rief um 19.27 Uhr die Feuerwehren aus Stelle, Ashausen und Fliegenberg/Rosenweide auf den Plan. In der Straße „Im Ahler“ in Stelle war ein Blitz in ein Wohnhaus eingeschlagen und hatte dort erhebliche Schäden verursacht. Teile des Dachs wurden durch den Einschlag abgedeckt, im Inneren richtete de „kalte Blitz“ unter anderem Schäden an der Elektrik an. Unter Atemschutz gingen mehrere der insgesamt 65 eingesetzten Feuerwehrleute vor und untersuchten den gesamten Dachbereich
auch mit Hilfe einer Wärmebildkamera. Brandschäden wurden glücklicherweise nicht festgestellt, so dass es bei den entstandenen Schäden durch den Einschlag blieb.
Direkt nach diesem Brandeinsatz rückte die Feuerwehr Stelle in die Straße „Uhlenhorst“ aus. Dort war ein Baum in die Oberleitung an der Bahnstrecke Hamburg-Hannover gefallen und fing dort Feuer. Ein Löschangriff wurde nicht durchgeführt. Immer wieder gab es durch die starke elektrische Wirkung an dem Baum heftige Explosionsgeräusche, so dass Einsatzleiter Christian Suhrbier eine weiträumige Sperrung rund um die Einsatzstelle veranlasste.
Mithilfe der nachgeforderten Werkfeuerwehr der Deutschen Bahn AG wurde die Einsatzstelle "abgearbeitet". Dabei wurde auch erkannt, dass durch den brennenden Baum auch ein Kabelschacht Feuer gefangen hatte. Erst mit reichlich Verspätung und nach einer vollständigen Sicherung der Bahnstrecke konnten die Einsatzkräfte zur Brandbekämpfung und Baumbeseitigung vorgehen. Die Bahnstrecke blieb für die gesamte Zeit gesperrt.
Ebenfalls Einsätze an der Bahnstrecke Hamburg-Bremen mussten Feuerwehren in Klecken und Wistedt durchführen. Auch dort waren Bäume ins Gleisbett gefallen. Auf der BAB A 261 zwischen dem Buchholzer Dreieck und dem Kreuz Hamburg-Südwest waren die Feuerwehren aus Dibbersen und Leversen/Sieversen im Einsatz, um umgestürzte Bäume zu beseitigen.
Alles in allem mussten mehr als 100 Hilfeleistungs- aber auch Brandeinsätze absolviert werden. Unter anderem rückten in Brackel, Garlstorf und Winsen Feuerwehren aus, um Brandeinsätze in folge des Unwetters zu löschen oder deren Folgen zu bekämpfen. Die Aufräumarbeiten dauerten für die Feuerwehren bis in die Nacht hinein an. Immer wieder wurden Feuerwehren zu den Aufräumarbeiten alarmiert.