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Die Familie und der Harburger Turnerbund trauern um Heinz "Muffel" Seyffert

| Life
Ende August 1983 wirkte Heinz "Muffel" Seyffert (sitzend, Mitte neben Krimi-Regisseur Jürgen Roland) in einem Wohltätigkeitsspiel einer "Harburger Auswahl" auf dem HTB-Sportplatz Jahnhöhe gegen eine Prominenten-Elf mit. Mit dabei waren Ex-Nationaltorhüter Hans Tilkowski, Box-Olympiasieger Dieter Kottysch, Charly Dörfel, Willi Schulz, "Schorsch" Volkert und Jürgen Werner vom HSV sowie Günter Netzer. | Foto: ein
Ende August 1983 wirkte Heinz "Muffel" Seyffert (sitzend, Mitte neben Krimi-Regisseur Jürgen Roland) in einem Wohltätigkeitsspiel einer "Harburger Auswahl" auf dem HTB-Sportplatz Jahnhöhe gegen eine Prominenten-Elf mit. Mit dabei waren Ex-Nationaltorhüter Hans Tilkowski, Box-Olympiasieger Dieter Kottysch, Charly Dörfel, Willi Schulz, "Schorsch" Volkert und Jürgen Werner vom HSV sowie Günter Netzer. | Foto: ein

Harburg/Fleestedt. Seine Tochter Sabine Ahrens, die in Ashausen lebt, und sein Sohn Stefan Seyffert, der im Hamburger Stadtteil Berne lebt, und ihre Familien sowie die Mitglieder des Harburger Turnerbunds trauern um Heinz Seyffert, den alle Fußballer aus Harburg und Umgebung vor allem unter seinem Spitznamen „Muffel“ kannten und der das älteste Mitglied der HTB- Fußballabteilung war. Heinz Seyffert starb am vergangenen Freitag in seinem 93. Lebensjahr.

Bereits vor sieben Jahren war seine Frau Hildegard, mit der er viele Jahre lang auch in der Harburger Firma Lackschmidt gemeinsam gearbeitet hatte, gestorben. Seine "Lehrjahre" als Fußballer absolvierte das HTB-Urgestein von 1934 an bei dem inzwischen aufgelösten Verein Normannia Harburg auf dem Sportplatz Alter Postweg. 1944 musste Heinz Seyffert - wie damals viele junge deutsche Männer - seinen Kriegsdienst antreten. Und erst rund vier Jahre nach Kriegsende, Ende 1949, kam der gelernte Elektriker aus russischer Kriegsgefangenschaft in seine Heimat Harburg zurück, wo er eine Zeitlang in der Konsul-Francke-Straße wohnte.

Nach der Spielserie 1949/50 wechselte Heinz Seyffert zum Amateurliga-Aufsteiger Einigkeit auf die Elbinsel Wilhelmsburg. Dort entwickelte er sich zum Spezialisten für Freistöße und fiel auch häufig als erfolgreicher Elfmeterschütze auf. Auch deswegen wurde der HTB auf ihn aufmerksam und lotste „Muffel“ zur Jahnhöhe.

Gleich in der ersten Serie erreichte die HTB-Elf mit seiner Hilfe die Meisterschaft in der Amateurliga und wurde mit dem Aufstieg in die Oberliga Nord gekrönt. Anfangs noch als Stürmer, aber schon früh zum Verteidiger umgeschult, war er bekannt für seine unnachahmlichen „Freistoß-Bomben“, die an den unvergessenen Nationalspieler Paul Janes erinnerten. Auf diese Weise erzielte „Muffel“ in drei Oberligajahren nicht weniger als 17 Treffer. Nach dem Oberligaabstieg 1955 nahm er erneut - 1956, 1959 und 1960 - mit seiner Turnerbund-Mannschaft als Tabellenzweiter an den Aufstiegsspielen teil.

Allerdings blieb der Aufstieg versagt und auch 1961, als der HTB erneut die Hamburger Amateurmeisterschaft errang, kam es zu keinem Happy-End. 1962 beendete Heinz Seyffert im Alter von 37 Jahren seine einzigartige Ligakarriere, in der er auch mehrfach in die Hamburger Amateur-Fußball-Auswahl berufen wurde.

„Muffel“ spielte in seiner aktiven Zeit mit zwei Spielergenerationen zusammen. Einerseits in der Oberligaperiode mit den „alten“ Haudegen wie Hansi Franke und „Heidi“ Weber, die auch seine engsten Freunde waren, und andererseits nach 1956 mit den nachgerückten jungen Spielern aus dem HTB-Nachwuchs - von denen er vor allem Linksfuß Manni Jochem unter seine Fittiche nahm.

Heinz Seyffert war eine Institution im Harburger Verein und kickte anschließend bis zum 60. Lebensjahr in der Altliga für die schwarz-weißen Farben des Turnerbunds. Nach seiner langjährigen Karriere blieb er dem HTB, dem er insgesamt 68 Jahre lang angehörte, bis zum Schluss treu und besuchte auch im hohen Alter noch Veranstaltungen wie en raditionellen Neujahrsempfang. Für seine Verdienste wurden dem untadeligen Sportsmann die Goldene Ehrennadel und die Ehrenmitgliedschaft des HTB verliehen.

Der langjährige ehemalige HTB-Vizepräsident Klaus Buchholz: "Dankbar erinnern wir uns an einen großartigen Freund. Wir wissen, dass er auch ein liebevoller Ehemann, zweifacher Vater und dreifacher Opa sowie auch Uropa war. Wir trauern mit seinen Angehörigen, die für ihn immer im Mittelpunkt seines Lebens standen. Das Andenken an „Muffel“ werden wir in Ehren halten."

Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt. Die Familie bittet von Trauergesteck abzusehen.

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