Karoxbostel. Eine hochkarätige Ausstellung von Zeichnungen und Holzarbeiten erwartet die Besucher der Wassermühle Karoxbostel im September. Die beiden renommierten Künstler Ralph Bühr und Almut Andersson aus Seevetal zeigen dort ihre Arbeiten im Rahmen einer gemeinsamen Projektschau. Ralph Bühr, Zeichner, stellt außer Stilleben und Naturstudien sein Landschaftsaquarelle zum aktuellen Buchprojekt „Orland“ vor.
Almut Andersson, Holzbildhauermeisterin, zeigt ihr Löffelschnitzprojekt: Täglich einen Löffel schnitzen; 100 Löffel – 100 Holzarten. Die Vernissage mit musikalischer Rahmung durch Urte Lucht/Cembalo findet am Freitag, 7. September, ab 19 Uhr statt. Weitere Öffnungszeiten der Ausstellung: Sonntag 9. September, 11 – 18 Uhr, Sonntag, 16. September, 14 – 17 Uhr, Sonntag, 23. September, 14 – 17 Uhr.
Der Zeichner Ralph Bühr wurde 1967 in in der Nordheide geboren und lebt seit 1989 mit seiner Familie in Emmelndorf. Er absolvierte ein Studium der Pädagogik, Psychologie und Soziologie und tritt seit 1997 als freier Künstler mit Ausstellungen an die Öffentlichkeit. Landschaften, Stillleben und Menschenbilder sind die Motive und Themen, die er in zeichnerischer Meisterschaft darstellt.
Ein lebendiges Familienleben (Ralph Bühr ist Vater von sechs Töchtern), ein ländliches Lebensumfeld mit eigenem Obst- und Gemüseanbau und seine Liebe für die norddeutsche Küstenlandschaft haben einen prägenden Einfluss auf seine Arbeiten, die mit Bleistift oder Feder häufig auf alten Papieren gestaltet sind.
Farbstift und Aquarell werden zumeist verhalten eingesetzt und dienen oft nur einer zusätzlichen Akzentuierung oder Kontrastierung der Zeichnung. Ralph Bührs künstlerische Entwicklung ist ein Prozess bewusster Gegenhaltung zu den schnelllebigen Entwicklungen des zeitgenössischen Kulturbetriebs und speist sich wesentlich aus dem großen Respekt vor der Arbeit der großen Zeichner seit der Renaissance. Im Zentrum seiner aktuellen Arbeiten wird das Buchprojekt „Orland“ stehen.
In „Sechzehn Stationen spätherbstlichen Spazierens“ sind kleine Tuschezeichnungen norddeutscher Landschaft und begleitende Briefzitate in diesem Künstlerbuch zusammengefasst. Die in einer Auflage von 200 Stück gedruckten, nummerierten und signierten Exemplare sind inklusive 50 Vorzugsexemplaren mit jeweils eingelegten Originalzeichnungen in der Ausstellung zu erwerben.
Almut Andersson lebt und arbeitet in Seevetal. Ihr Atelier liegt versteckt im Sunderwald, der tägliche Inspiration für ihre Arbeiten ist. Aus dieser „waldigen" Umgebung und dem ständigen Umgang mit dem Holz entstand schon vor langem die Idee eines Projekts: Täglich (außer sonntags) einen Löffel zu schnitzen und jeden dieser Löffel aus einer anderen Holzart. Beginn dieses Projekts war Ende April bis zur Ausstellung, wo diese jeweils mit einem kleinen handgeschriebenen Text präsentiert werden, sollen 100 Löffel zusammengekommen sein.
Almut Andersson ist gelernte Holzbildhauerin und eine der wenigen, die in diesem (Kunst)handwerk noch eine Meisterprüfung abgelegt haben. Es war ihr wichtig nach der dreijährigen Ausbildung an der Werkkunstschule in Flensburg und der sich daran anschließenden Gesellenwanderschaft diesen ungewöhnlichen Beruf auf solide Beine zu stellen.
Seit 2000 betreibt Almut Andersson gemeinsam mit Ihrem Mann Benny ein Atelier für Holzbildhauerei. Hier entwirft und fertigt sie Skulpturen, Ornament, Schriften, macht Ergänzungen für Museumsstücke und gibt Ihre beliebten Wochenend-Schnitzkurse. Zur Zeit gestaltet sie einen Ambo (kirchliches Lesepult), der mit historischer Ornamentschnitzerei versehen wird.