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Stefan Zimmermann: 1 Jahr Museumsdirektor im Freilichtmuseum am Kiekeberg in Ehestorf

| Life
Stefan Zimmermann, Museumsdirektor im Freilichtmuseum am Kiekeberg seit 1. November 2017. | Foto: ein
Stefan Zimmermann, Museumsdirektor im Freilichtmuseum am Kiekeberg seit 1. November 2017. | Foto: ein

Ehestorf. Das erste Jahr als Museumsdirektor: Stefan Zimmermann trat seine Position am 1. November vergangenen Jahres an. Seitdem hat er viele Projekte des Museums und seiner Außenstellen weitergeführt und in einigen Bereichen bereits neue Wege eingeschlagen. Er übernahm - wie ausfüührlich - das Amt von Prof. Dr. Rolf Wiese, der sich nach mehr als 30 Jahren an der Spitze des Museums in den Ruhestand verabschiedete. Zusammen mit der Kaufmännischen Geschäftsführerin Carina Meyer (43 Jahre) bildet der 39-Jährige eines der jüngsten Leitungsteams an deutschen Kultureinrichtungen.

"Museen müssen gesellschaftlicher Akteur und Impulsgeber sein", ist Stefan Zimmerman überzeugt. In diesem Sinn öffnet er das Freilichtmuseum noch weiter: Der Bildungsbereich liegt ihm am Herzen, die stärkere Berücksichtigung von Schul- und Vorschulanforderungen, aber auch die Bildung der erwachsenen Besucher. "Wir können ihnen durchaus auch Themen zumuten, die auf den ersten Blick vielleicht sperrig und unbequem erscheinen - die Menschen sind interessiert", beobachtet er immer wieder. Vorführungen alter Handwerktechniken, aus dem Alltag verschwundene Objekte oder Führungen zu traditionellen Gärten und Vieharten faszinieren die Besucher.

Aber auch die Kriegs- und Nachkriegszeit, über die Zeitzeugen heute gut informieren können, möchte Stefan Zimmermann betonen - und dabei immer die Auswirkungen auf die Gegenwart einbeziehen. "Mit unserem Großprojekt 'Königsberger Straße' können wir das gut verbinden: Wir bauen fünf Gebäude von 1945 bis 1980 auf und zeigen damit eindrucksvoll das Leben in der Zeit mit Gärten, Friseursalon und Tankstelle."

Schließlich muss auch die Besucherzahl stimmen: 239.560 Besuche zählten das Freilichtmuseum und seine Außenstellen 2017. Die Zahl liegt damit seit Jahren auf hohem Niveau. "Wir brauchen ein stabiles Fundament für unsere Arbeit. Das sind unsere Mitarbeiter, die Stiftung, unser großer Förderverein und unser Hauptgeldgeber, der Landkreis Harburg. Außerdem erarbeiten wir selbst nennenswerte Einnahmen. Letztere sind für uns enorm wichtig", sagt Stefan Zimmermann. Auf dieser Basis lässt sich planen: "Langfristig wird der historische Gebäudebestand mehr Pflege brauchen, schließlich sind unsere Bauernhäuser und Scheunen schon mehrere hundert Jahre alt."

Stefan Zimmermann blickt zurück: Er übernahm eine Besonderheit in der Museumslandschaft. Ein vom Thema her regionalgeschichtliches Museum mit überregionaler Ausstrahlung, das als Stiftung privaten Rechts geführt wird und vier weitere Museen, etliche Kulturdenkmäler, Archive und Kulturveranstaltungen vereint. Außer den kulturellen verfolgt die Stiftung auch soziale Zwecke, beispielsweise mit einem eigenen Behindertenwohnheim und 28 Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung. Und nicht zuletzt gibt es einen aktiven Förderverein mit inzwischen mehr als 13.000 Mitgliedern und mehr als 350 Ehrenamtlichen. Zusammen mit Carina Meyer bildet Stefan Zimmermann den Vorstand der Stiftung und lenkt mit dem Vereinsvorstand auch die Geschicke eines der größten Museumsvereine Deutschlands.

Stefan Zimmermann bringt viele Qualifikationen für seine neue Arbeitsstelle mit: Seit 2004 arbeitete der 39-Jährige in verschiedenen Museen. Er leitete sieben Jahre lang das Bauernhaus-Museum in Wolfegg (Baden-Württemberg), das jährlich 90.000 Besucher zählt. Als Sprecher der sieben Freilichtmuseen in Baden-Württemberg bringt er reichlich Netzwerk-Erfahrung mit. Besonders geprägt hat ihn die Koordination eines internationalen EU-Projekts mit 30 Museen aus fünf Ländern.

Von Haus aus ist Stefan Zimmermann Historiker: Er studierte auch Neuere und Neuste Geschichte an der Universität Augsburg und schloss mit einem Magister ab. Seine Forschungsarbeit setzt er im Norden fort: Für seine Dissertation an der Universität Hamburg erforscht er die "Finnenhäuser", erste Fertighäuser aus Holz, die vor allem ab den 1960er-Jahren in Deutschland populär wurden. Und schließt mit seinen neuen Erkenntnissen direkt an seine zukünftige Arbeit am Kiekeberg an.

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