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Den Tag gut beginnen mit dem richtigen Frühstück - Fortbildung zur Förderung der Jugendzahnpflege für Erzieherinnen

| Life
Die Bedeutung eines gesunden Frühstücks für die Zahngesundheit von Kindern erläutern Barbara Prodöhl (von links), Kirsten Döhnert, Dr. Birgitta Abraham und Jeanette Kluba. | Foto: ein
Die Bedeutung eines gesunden Frühstücks für die Zahngesundheit von Kindern erläutern Barbara Prodöhl (von links), Kirsten Döhnert, Dr. Birgitta Abraham und Jeanette Kluba. | Foto: ein

Winsen. Kinderjoghurt, Milchschnitte, Fruchtsaft als Durstlöscher – das klingt gesund, nach Milch, Obst und Gesundheit. Doch Dr. Birgitta Abraham seufzt, da immer mehr solche Lebensmittel speziell für Kinder angeboten werden. Ein beliebter Trick der Werbung, weiß die Jugendzahnärztin am Gesundheitsamt des Landkreises Harburg. Denn diese Lebensmittel enthalten in der Regel sehr viel Zucker und sind teuer. Mit Gesundheit hat das, was Kinder lieben, oftmals nur wenig zu tun, sondern ist vor allem ein Mix an Zahnkillern. Überzuckert statt gesund, heißt es zumeist. Doch es geht auch anders. Wie ein gesundes Frühstück aussehen kann, war jetzt Thema bei einer Fortbildungsveranstaltung des jugendzahnärztlichen Dienstes des Landkreises für Erzieherinnen und Erzieher.

29 Erzieherinnen und Erzieher aus dem Landkreis Harburg nahmen an dem ganztägigen Seminar teil. Angeboten wurde die Fortbildung vom jugendzahnärztlichen Dienst in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft zur Förderung der Jugendzahnpflege in Niedersachsen (LAGJ).

Im ersten Teil, gestaltet von LAGJ-Geschäftsführerin Jeanette Kluba und Mitarbeiterin Kirsten Döhnert, wurde den Teilnehmern nach einem Vortrag zu den Grundlagen der Jugendzahnpflege und Gruppenprophylaxe Gelegenheit gegeben, sich in kleinen Gruppen über das Thema Zahn- und Mundgesundheit zu informieren.

Im zweiten Teil der Fortbildung ging es konkret um ausgewogene Ernährung bei Kindern bis zum sechsten Lebensjahr. In zwei ausführlichen Vorträgen ging die Referentin Barbara Prodöhl, Diätassistentin und Ernährungsberaterin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung am Gesundheitsamt Düsseldorf, auf Grundlagen ausgewogener Ernährung bei Kindern ein und gab Anregungen, wie gesunde Lebensmittel und Gerichte den Kindern schmackhaft gemacht werden können. Denn oft liegen zwischen Bedarf und Vorlieben Welten.

Doch das kann schnell Folgen für die Zahngesundheit haben. Das, was viele Mädchen und Jungen lieben, möchte Jugendzahnärztin Dr. Birgitta Abraham am liebsten verbannen. Apfelschorle gehört dazu – statt eines vitaminreichen Getränkes findet sich eher Zuckerwasser in der Flasche. „In einem halben Liter handelsüblicher Apfelschorle sind bis zu zwölf Würfelzucker“, rechnet Dr. Abraham vor – und plädiert besser für Wasser und ungesüßten Tee als Durstlöscher. Sie weiß: „Vielen ist gar nicht bewusst, wieviel Zucker da drin ist.“ Für die Zähne sei das fatal. Und wenn Kinder immer wieder an den beliebten Radfahrerflaschen mit der Schorle nuckeln, „dann baden die Zähne geradezu in Zuckerwasser“ – die Folge könne dann Nuckelflaschenkaries sein.

Dabei seien Vollkornbrot, Apfel und Möhren statt Brei und Toast nicht nur für Zähne gesund, sondern haben nach Worten der Zahnärztin auch Auswirkungen auf die Sprachfähigkeit. Denn dadurch wird die Mundmuskulatur trainiert.

Nach Angaben der LAGJ verbessert sich die Mundgesundheit der Kinder zwar stetig, dennoch hat nur jedes zweite Kind bei Schulbeginn ein naturgesundes Gebiss. Im Landkreis Harburg sieht es in Sachen Zahngesundheit nach Feststellungen von Dr. Abraham und ihrem Team verhältnismäßig gut aus: Der jugendzahnärztliche Dienst, der insgesamt 19.761 Kinder in Krippe, Kindergarten und Grundschule betreut, hat im vergangenen Schuljahr 5166 Kindergarten-Besucher untersucht. 82 Prozent hatten ein naturgesundes Gebiss, Karies hat die Zahnärztin bei etwa jedem zehntem Kind – insgesamt 11,5 Prozent – festgestellt. Im Landesvergleich liegt der Wert bei etwa 18 Prozent. Bei den Grundschülern allerdings sinkt die Quote der Kinder mit naturgesundem Gebiss auf 57,7 Prozent – gegenüber 50 Prozent im Landesvergleich. Für Dr. Abraham ist es daher umso wichtiger, schon frühzeitig anzusetzen, um die Kinder mit (zahn-)gesunder Ernährung und richtige Zahnpflege vertraut zu machen.


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