Harburg. In diesem jährt sich der Todestag Arp Schnitgers zu 300. Mal. Der berühmte Orgelbauer, dessen Orgeln in vielen Ländern Europas zu finden sind, wurde am 28. Juli 1719 in Neuenfelde beerdigt. Dort lebte Schnitger seit 1705 und dort, in der St. Pankratiuskirche, befindet sich auch eine seiner Orgeln.
Schon seit längerem gibt es, angestoßen von der CDU-Fraktion, in der Bezirksversammlung die Initiative, Arp Schnitger in seinem 300. Todesjahr zu ehren. Angedacht war zunächst eine Sonderbriefmarke, aber dieser Weg ist land und steinig. Und zudem gab es schon einmal eine Sonderbriefmarke mit der Schnitger-Orgel der Hamburger St. Jacobi-Kirche.
Seit Anfang des Jahres nutzt das Harburger Bezirksamt seine Post, um Arp Schnitger zu ehren – mittels eines Frankierabdrucks auf den Briefumschlägen. Warum auf diesem allerdings die Schnitger-Orgel aus der Hamburger St. Jacobi-Kirche und nicht die der Neuenfelder St. Pankratiuskirche zu sehen ist, das fragt sich auch CDU-Fraktionschef Ralf-Dieter Fischer. „Es war Zielrichtung unserer Ansätze, dass der Süderelberaum mit Arp Schnitger verbunden wird und so in die Öffentlichkeit kommt“, so Fischer gegenüber besser-im-blick. Auch Jörn Lohmann, Fraktionsvorsitzender der Linken, die mit einem in der Bezirksversammlung beschlossenem Antrag die Idee des Frankierabdrucks überhaupt erst ins Spiel brachen, zeigt Unverständnis über diese Entscheidung. "Wir haben in der Debatte explizit auf Neuenfelde hingewiesen", so Lohmann.
Sauer ist Fischer auch darüber, dass das Bezirksamt mit keinem Wort die Bezirksversammlung erwähnt. „Parasitätre Publizität“ nennt er das Verhalten des Bezirksamtes. „Die müssen lernen, dass man so etwas eigentlich nicht macht“, so Fischer.
Eine Stellungnahme des Bezirksamtes, warum nicht die Neunfelder Orgel genommen wurde, steht noch auch.