Hittfeld/Vahrendorf-Siedlung. Mit der uneigennützigen Hilfe beim Bau des alten Feuerwehrhauses in Vahrendorf Ende der 1960er-Jahre begann die großartige Feuerwehrkarriere von Peter Adler aus Vahrendorf- Siedlung. Jetzt, etwas mehr als 50 Jahre später, wurde die Karriere gekrönt mit der Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Landrat Rainer Rempe, der die Verleihung im Namen des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier ausführte, betonte, dass diese Auszeichnung die Würdigung des jahrzehntelangen Einsatzes zum Wohle der Allgemeinheit in der Gemeinde Rosengarten, im Landkreis Harburg und in Niedersachsen ist. „Was Sie in mehr als 50 Jahren weit über den Landkreis Harburg hinaus geleistet haben, verdient höchsten Respekt und Anerkennung“, sagte der Landrat in seiner Laudatio.
In seinen Dank für die Arbeit schloss Rempe ausdrücklich auch Adlers Ehefrau Heidemarie ein, die ihrem Mann in der ganzen Zeit den Rücken freihielt und ihn bei seinem
Ehrenamt eindrucksvoll unterstützte. Bei der feierlichen Verleihung in den Räumen der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Hittfeld skizzierte Rempe vor vielen geladenen Gästen aus ganz Niedersachsen die eindrucksvolle Karriere des Vollblutfeuerwehrmanns.
Diese begann – wie eingangs erwähnt – ganz unspektakulär bei der uneigennützigen Hilfe beim Gerätehausneubau. Das ganze gefiel Peter Adler dann aber so gut, dass er 1968 in die Feuerwehr eintrat und schon relativ schnell Verantwortung übernahm. Zunächst agierte er als Geräte- und Atemschutzgerätewart sowie als Jugendfeuerwehrwart. Von 1980 bis 1984 leitete er dann als Ortsbrandmeister die Geschicke der Feuerwehr Vahrendorf/Sottorf, ehe er von 1984 bis 1988 Gemeindebrandmeister in Rosengarten wurde.
Damit nicht genug: Sein Fachwissen und seine Kompetenz brachte Adler von 1988 bis 2003 als Kreisbrandmeister des Landkreises Harburg eindrucksvoll zur Geltung. Gleichzeitig agierte er in dieser Zeit auch als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands. Drei dieser in seiner Zeit gesetzten Meilensteine für die Feuerwehren des Landkreises Harburg waren die Einführung des Gefahrgutkonzepts der Kreisfeuerwehr, das Inkrafttreten des so genannten Rüstwagenkonzepts und die erste Erweiterung der Feuerwehrtechnischen Zentrale.
Außerordentlich wichtig für ihn war aber auch der stetige Zuwachs an weiblichen Mitgliedern in der Feuerwehr. Adler ist es zu verdanken, dass die Anzahl der Frauen
und Mädchen in den Feuerwehren des Landkreises Harburg enorm anstieg. 2003 wurde Adler stellvertretender Bezirksbrandmeister des damaligen Regierungsbezirks Lüneburg, dieser Titel wurde 2007 in den Regierungsbrandmeister umbenannt. Dieses Amt hatte Adler bis 2014 inne. Er war in dieser Zeit verantwortlich für 450 Feuerwehren in den Landkreisen Harburg, Heidekreis, Rotenburg und Stade mit insgesamt rund 21.000 Mitgliedern.
Auch im Land Niedersachsen engagierte sich der Geehrte. Er war von 1989 bis 2011 Vorstandsmitglied des niedersächsischen Landesfeuerwehrverbands, von 2003 bis 2011 war er dort auch als Vizepräsident aktiv. Für sein Engagement wurde er zum Ehrenmitglied im Landesfeuerwehrverband ernannt. Ganz nebenbei war Adler zwölf Jahre lang Mitglied der Vertreterversammlung der Feuerwehr-Unfallkasse Niedersachsen. Auch in der Kommunalpolitik war er einige Zeit aktiv - von 1976 bis 1984 war er Mitglied im Rat der Gemeinde Rosengarten, von 1976 bis 1981 war er dort Vorsitzender des Feuerschutzausschusses.
Gratulationen gab es von den mehr als 60 Gästen der Feierstunde wie vom Regierungsbrandmeister Uwe Quante, Kreisbrandmeister Volker Bellmann und Rosengartens
Bürgermeister Dirk Seidler, die Adler als Vollblut-Feuerwehrmann und als Vorbild für ganze Generationen von Feuerwehrleuten bezeichneten.