Feierliche Grundsteinlegung für den Neubau des Fraunhofer CML
Harburg. In einer feierlichen Zeremonie ist gestern der Grundstein für das neue Forschungsgebäude des Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen (CML) am Lotsekanal im Harburger Binnenhafen gelegt worden. Grußreden des Ersten Bürgermeisters der Hansestadt, Dr. Peter Tschentscher, des Fraunhofer-Vorstandsmitglieds Andreas Meuer, des Präsidenten der TUHH Prof. Dr. Hendrik Brinksma, des Architekten Stefan Tebroke von BHBVT und des Leiters des CML, Prof. Dr.-Ing. Carlos Jahn informierten die Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und der Nachbarschaft über das Vorhaben.
Der erfolgreiche Ausbau des CML mit zunehmenden Projekt- und Entwicklungsaufgaben, entsprechend wachsenden Mitarbeiterzahlen und die positiven Perspektiven für weitere Innovationen für die maritime Wirtschaft und Logistik, haben bereits im Jahr 2016 zur Entscheidung für den Neubau geführt.
Aus den Grußworten: Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister Hamburgs, betonte in seinem Grußwort: „Das CML ist ein Kompetenzzentrum für innovative Hafenprozesse und die maritime Logistik insgesamt. Mit der Erweiterung der Forschungsaktivitäten, insbesondere in den Bereichen Produktivität, Umwelt und Sicherheit, wird der Weg zu einem eigenständigen Fraunhofer-Institut geebnet und die Hamburger Wissenschaftslandschaft gestärkt.“
Andreas Meuer, Vorstandsmitglied der Fraunhofer-Gesellschaft, erklärt die Bedeutung des CML-Neubaus für Fraunhofer wie folgt: „Die Mission der Fraunhofer-Gesellschaft ist es, der Wirtschaft und speziell dem Mittelstand als Herzstück der deutschen Wirtschaft durch angewandte Forschung eine Brücke in die Welt der Wissenschaft zu bauen und mit neuen technologischen Impulsen wettbewerbsfähig zu halten, aber auch nachhaltiger zu werden. Im maritimen Bereich ist das Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen (CML) hier in Hamburg unser prominentes Beispiel für diese Anstrengungen.“
Und "zu jeder Wissenschaftsmetropole gehören Einrichtungen wie die der Fraunhofer- Gesellschaft, denn sie stehen für die zukunftsgerichtete Forschung und Entwicklung in Europa. Mit dem Fraunhofer CML hat die TUHH eine hervorragende Schnittstelle zwischen universitärer Grundlagenforschung und angewandter Praxis. Das Fraunhofer CML wird starke Impulse für die Hamburger maritime Wirtschaft setzen", sagt TUHHPräsident Prof. Dr. Hendrik Brinksma.
Der Architekt des Neubaus, Stefan Tebroke von BHBVT Gesellschaft für Architekten mbH, erläuterte seine Gedanken zum Entwurf. „Mit dem Neubau des Fraunhofer CML entsteht ein zeichenhafter Baukörper mit eigenständiger Formensprache, der für den Aufbruch in eine neue Zeit und die Neuordnung des Harburger Hafenbereichs steht. Dastraditionelle Material Backstein knüpft dagegen an den Kontext an und führt eine hanseatische Bauweise in moderner Form fort.“
Und Prof. Dr.-Ing. Carlos Jahn, Leiter des CML, ist sich sicher: „Das neue Gebäude bietet den Raum einschließlich einer herausragenden Forschungsausstattung, um innovative Lösungen für die drängenden Herausforderungen der Digitalisierung und Automatisierung in der maritimen Logistik, in Hafen, Schifffahrt und Schiffbau zu entwickeln.“
Die Grundsteinlegung: Im Anschluss an die Reden hatten die Gäste die Möglichkeit, das direkt neben dem Veranstaltungsort, der Fischhalle Harburg, liegende Baugrundstück zu betreten. Der Erste Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher und Prof. Dr.-Ing. Carlos Jahn versenkten die Zeitkapsel in einem der über 110 Gründungspfähle. Danach verschlossen alle Grußredner den Grundstein mit einer Kelle Mörtel und zu guter Letzt hupten Tschentscher und Professor Jahn mit einem historischen Nebelhorn und rundeten die Zeremonie maritim ab.
Das Gebäude: Noch sind auf dem Baufeld erst die Baugrube und die Köpfe der Gründungspfähle zu sehen. Doch noch in diesem Jahr beginnt der Hochbau und in der zweiten Jahreshälfte von 2021 wird das achtgeschossige Gebäude bezugsfertig sein. Dann werden den Mitarbeitern des CML, das seit seiner Gründung an der TUHH beheimatet ist, 2.400 Quadratmeter Büro-, Labor- und Werkstattflächen zur Verfügung stehen. Rund 90 Wissenschaftler, Studenten und Verwaltungsangestellte werden in dem Neubau Platz finden.
Das Erdgeschoß und die Beletage werden Empfangs- und Veranstaltungsräume beherbergen. Außerdem erstreckt sich über die beiden Geschosse die großzügige Technikhalle mit Zugang zu einem Forschungsponton auf dem Kaufhauskanal. In den oberen Stockwerken werden die Büros der Mitarbeiter sowie weitere Technikräume und Labore liegen. Durch die kommunikative Büroanordnung in unmittelbarer Nähe zu den Technikräumen und Laboren wird eine innovative, kreative Arbeitsatmosphäre geschaffen.
Städtebaulich passt sich der Bau mit seiner Backsteinoptik in norddeutsche Architekturtraditionen ein. Der Gebäudekörper selbst erinnert mit seinen schrägen Flächen und der Fassadenstruktur an Schiffsaufbauten, und vom Kanal her gesehen an ein Werftgebäude.
Insgesamt 20 Millionen Euro sind für das Vorhaben veranschlagt. Die Finanzierung des Projektes wird zu 50% aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), zu 25 Prozent durch die Freie und Hansestadt Hamburg und zu 25% aus den Bundesmitteln der Fraunhofer-Grundfinanzierung gedeckt.
Das Fraunhofer CML: Das Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML entwickelt und optimiert Prozesse und Systeme entlang der maritimen Supply Chain. In praxisorientierten Forschungsprojekten unterstützt das CML private und öffentliche Auftraggeber aus den Bereichen Hafenbetrieb, Logistikdienstleistung, Schifffahrt und Schiffbau bei der Initiierung und Realisierung von Innovationen.
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