Hanstedt. Sechs Delegierte aus Lettland hat DRK-Kreisgeschäftsführer Roger Grewe im DRK-Zentrum „Haus am Steinberg“ in Hanstedt in Empfang genommen. Initiiert durch Ketija Talberga, Kreisgeschäftsführerin des DRK-Kreisverbands Celle, haben sowohl kommunalpolitische als auch Vertreter des lettischen Roten Kreuzes die weite Reise auf sich genommen, um sich das DRK-Zentrum persönlich anzusehen. Der Grund: Die lettischen Kollegen planen ebenfalls eine Senioreneinrichtung mit besonderem Konzept. Dass das „Haus am Steinberg“ Vorbildcharakter über nationale Grenzen hinaus besitzt, wurde hier einmal mehr deutlich.
Was ist anders am „Haus am Steinberg“?
Das DRK-Zentrum „Haus am Steinberg“ wurde 2005 erbaut und umfasst alle Stufen des altersgerechten Wohnen und Lebens: Zwei Häuser mit Mietwohnungen im Rahmen des Betreuten Wohnens, eine Senioren-Tagespflege (seit 2014) sowie das Herzstück der Anlage, die stationäre Pflegeeinrichtung in Form von insgesamt sieben Hausgemeinschaften. In diesen Hausgemeinschaften leben zehn bis zwölf Senioren – jeder mit eigener Räumlichkeit – und der Möglichkeit, so viele Dinge wie möglich im Alltag selbst zu gestalten.
Dies geschieht gemeinsam mit einer sogenanntten „Präsenzkraft“, die alle Dinge des täglichen Lebens für oder mit den Bewohnern umsetzt. Die große Wohnküche ist dabei der Mittelpunkt der Hausgemeinschaft – hier wird gekocht, gebacken und geklönt. Diese dezentrale Form der Organisation unterscheidet sich von den meisten Senioreneinrichtungen in Deutschland. Darüber hinaus sind auf dem Gelände des DRK-Zentrums sowohl ein Kindergarten als auch eine Krippe mit insgesamt 80 Kindern integriert.
Das Außengelände des Kindergartens stellt gleichzeitig die Terrasse der Hausgemeinschaft für Demenzkranke dar und es werden verschiedene gemeinsame Aktivitäten angeboten. „Beide Generationen bereichern sich gegenseitig – und brauchen dafür häufig nicht einmal Worte“, so Kreisgeschäftsführer Roger Grewe.
Das Austauschtreffen umfasste eine Einführung in das Konzept des DRK-Zentrums „Haus am Steinberg“, eine Besichtigung aller Einrichtungen innerhalb des Zentrums sowie eine offene Gesprächsrunde zu den Realisierungsmöglichkeiten. DRK-Kreisgeschäftsführer Roger Grewe über den gemeinsamen Tag in Hanstedt: „Wir freuen uns, dass unser Konzept über die Landesgrenzen hinaus Interesse weckt und als Vorbild verstanden wird. Wir sehen täglich, dass unsere Ideen fruchten und den Senioren eine hohe Lebensqualität mit größtmöglicher Teilhabe ermöglichen. Wir hoffen, dass dieser Ansatz noch weitere Verbreitung findet und wünschen den Kollegen aus Lettland viel Erfolg bei der Umsetzung ihres Projekts.“