Neu Wulmstorf. „UNERSCHROCKEN“ ans Werk ist ein ungewöhnlicher Nachmittag zum Hören, Sehen und Fühlen am Sonntag, 3. September, ab 16 Uhr im Ratssaal Neu Wulmstorf. Dazu passend gibt es die Ausstellung „DIGITAL ART by SIEGFRIED SCHRECK“ in der Zeit vom 1. bis 28. September im Neu Wulmstorfer Rathaus.
Siegfried Schreck "Unerschrocken ans Werk" zu gehen bedeutet zumeist, etwas zu tun, dessen Ausgang ungewiss ist und die Möglichkeit eines Fehlschlags nicht ausgeschlossen werden kann. „Unerschrocken“ zu sein gilt umso mehr für Kunst und Kultur, wenn hier nicht Erwartungen bedient, sondern Neuland betreten werden soll.
Die Veranstaltung mit dem Titel UNERSCHROCKEN ist für Neu Wulmstorf schon so etwas wie kulturelles Neuland. Hier treffen mit dem autodidaktischen Digital Artist, Lyriker und Songschreiber Siegfried Schreck und den studierten Musikern des PiazuTrio vier Menschen aufeinander, die vorher noch nichts voneinander wussten und nun auf Einladung von Karin Schröder, der Kultur- und Vereinsbeauftragten der Gemeinde, gemeinsam ein Programm bestreiten werden.
Texte von Siegfried Schreck werden im Wechsel mit Musikstücken zu hören sein, die ein Jazzmusiker an der Klarinette, ein klassischer Gitarrist und ein Popbassist spielen – mit Sicherheit auch dies eine „unerschrockene“ Kombination, die den besonderen Stil des PiazuTrio ausmacht. Nicht zu vergessen die Computerkunst von Siegfried Schreck, die das Ganze einrahmen und individuelle Akzente setzen wird.
Karin Schröder: „Ich freue mich sehr, dass ich diese Veranstaltung am Sonntag, 3. September um 16 Uhr im Ratssaal präsentieren kann, denn es gab in der zweiten Jahreshälfte nur diesen einen Termin, an dem alle vier Herren gemeinsam Zeit hatten. Und wer jetzt denken sollte ‚Ach je, so ein abgehobenes Zeug‘ – nein, das ist es ganz und gar nicht! Es wird anregend, überraschend, berührend. Ich bin überzeugt, dass auch Skeptiker begeistert nach Hause gehen werden.“
Der in Neu Wulmstorf lebende Künstler Siegfried Schreck wurde 1948 in Bottrop geboren und war beruflich zunächst als Bergarbeiter, anschließend als Schiffsbauer und Kranführer im Hamburger Hafen tätig (denn seit frühester Jugend war klar, dass er irgendwann seinem Fernweh nachgeben würde. Immer hatte er von der See geträumt und das Meer hat für ihn von seiner Faszination bis heute nichts eingebüßt). Mit Anfang Dreißig begann er mit dem Schreiben von Gedichten und Songtexten, Achim Reichel beispielsweise vertonte das poetische „An den Ufern deiner blauen Augen“.
Ende der 1990er-Jahre entdeckte Siegfried Schreck die digitale Fotografie und die Computermalerei („Digital Painting“) für sich. Seine Bilder durchliefen das digitale Netz, etliche wurden weltweit ausgezeichnet. Seit vier Jahren beschäftigt sich Siegfried Schreck zunehmend mit „Photo Painting“, dem Bearbeiten und Verfremden von digitalen Fotos am Computer. Seine Bildmotive sind vor allem Hamburg, der Hafen, die Speicherstadt und Hafencity, aber auch Regionales aus den Landkreisen Harburg und Stade sowie mallorquinische Landschaften.
„Jede Kunst hat ihre Zeit“, sagt Siegfried Schreck. „Ich verstehe den Computer als ein geeignetes Medium, meine Gefühle, Gedanken und Fantasien in visuelle Poesie umzusetzen und neue Möglichkeiten in der Kunst zu entdecken.“ Doch vom Schreiben kann er nicht lassen, das sei magisch, erklärt Siegfried Schreck. Und so bewegen sich seine Gedichte und Liedertexte zwischen Himmel und Erde (und machen natürlich auch im Hamburger Hafen halt), zwischen heiter und traurig, zwischen zartfühlend und ironisch; bisweilen sind sie auch „unerschrocken“.
Jonathan Krause (Klarinette), Felix Beck (Akustikgitarre) und Niklas Beck (Kontrabass, Akustikgitarre) spielen als PiazuTrio kammermusikalische Klezmer- und Weltmusik. Die drei jungen Musiker – Jonathan Krause hat übrigens am Gymnasium Neu Wulmstorf sein Abitur gemacht – kreieren mit ihren akustischen Instrumenten einen intimen, warmen und zugleich mitreißenden Sound, ob es nun Eigenkompositionen sind oder auserlesene Stücke aus dem Repertoire des Klezmer und der Weltmusik. Ruhige Songs gehen einher mit virtuosen Passagen, ohne je den Sinn für durchgehende Rhythmen und Songstrukturen zu verlieren. Wichtig ist den Musikern dabei vor allem Authentizität und Klang. Für die Seele soll es sein, zum Eintauchen in die Musik.
Kulturfreunde sind herzlich eingeladen, auch „unerschrocken“ zu sein und sich auf einen ungewöhnlichen Nachmittag einzulassen. Karten im Vorverkauf für 6 Euro gibt es im Bücherforum (Bahnhofstraße 20), bei PBG (Einkaufspark Vosshusen), Gedos Tabakshop (Bahnhofstraße 88) und im Kleeblatt (Bredenheider Weg 2). An der Tageskasse kostet der Eintritt 8 Euro (Restkarten).
Die Ausstellung DIGITAL ART by SIEGFRIED SCHRECK im Rathaus Neu Wulmstorf vom 1. bis zum 28. September kann eintrittsfrei zu den Öffnungszeiten besucht werden. Die Werkschau zeigt sowohl Arbeiten des „Digital Painting“ als auch des „Photo Painting“ und gewährt Einblicke in die künstlerische Welt des Siegfried Schreck mit der dort nie erlöschenden „Faszination, in einer kreativen Symbiose von Mensch und Maschine neue Möglichkeiten in der Kunst zu entdecken, das Universum meiner Seele zu durchwandern auf der Suche nach immer neuen Formen und Farben“, wie er sagt.