Harburg. Den Dichter Ernst Schulze (1789 -1817) kennt heute wohl kaum noch jemand. Sein Werk, ausschließlich Lyrik, wurde jedoch zu seiner Zeit in hohen und vielfältigen Auflagen gedruckt, übersetzt und vertont. Im 20. Jahrhundert wurde er rasch wieder vergessen und in den einschlägigen Publikationen zur Literaturgeschichte findet man ihn auch nicht. Zum 200. Todestag Ernst Schulzes erschienen nun die Tagebücher und Briefe des einst populären Dichters im Wallstein Verlag völlig neu und zeigen ihn als einen glänzenden, geistreichen und unterhaltsamen Schriftsteller. Die Herausgeber, Oskar Ansull und Joachim Kersten, korrigieren damit das Bild eines allzu empfindsamen Poeten, den Arno Schmidt einmal einen „jungen Wohlklang" nannte, der er durchaus war, aber auch viel mehr als das.
Im Rahmen einer Buchvorstellung und Lesung lädt der Museums- und Heimatverein Harburg Stadt und Land e.V. nun ein, den Dichter neu zu entdecken. Oskar Ansull und Joachim Kersten zeigen den Dichter am Donnerstag, 7. September, ab 19 Uhr bei einer Soirèe in der Helms Lounge am Museumsplatz 2 in Harburg in einem neuen Licht. Der Eintritt ist frei.