Ehestorf. "Advent Advent, ein Lichtlein brennt, erst eins, dann zwei . . . " ja gut, weiter sind wir noch nicht. Passend zum zweiten Advent gab es in Hamburg und Umgebung schon ein wenig Schnee. Draußen ist es kalt und Kinder bauen eifrig Schneemänner. Am zweiten Adventssonntag jedoch gingen auch viele ins Freilichtmuseum am Kiekeberg in Ehestorf und schauten sich dort ein Weihnachtskonzert an.
Bevor die Vorstellung losgeht, werden Kinder und Eltern erst ein mal "warm" gemacht: Hans-Georg Spiegel und sein Akkordion spielen Weihnachtslieder - und das Publikum macht mit. Die erste Strophe geht noch ganz gut, danach lässt die Textsicherheit etwas nach, nicht aber die Begeisterung. Als das Puppenschauspiel anfängt, verdunkelt sich der Raum und die Bühne wird erleuchtet.
Carl, der blinde Hund, wurde von seiner Familie im Wald ausgesetzt, weil er blind keine Schafe hüten kann. Festgebunden, hat er schon aufgegeben, als die Krähe Henk auftaucht und ihn befreit. Henk kann nicht fliegen, weiß aber, dass er zu etwas Großem bestimmt ist, also bestimmt er rundum, dass er ab sofort Carls Augen sein wird, und zusammen ziehen sie los, um ein neues Zuhause zu finden.
Prinzessin Emilia wünscht sich einen Hund, aber ihre Mutter hat einen ausgesprochenen Putzfimmel, oder wohl eher eine Keimphobie, denn selber putzen tut sie nicht. Als Prinzessin Emilia in Ohnmacht fällt und nicht aufwacht, bringt die Königin alle wohlriechenden Dinge in den Palast und verweist alle schlechtriechenden, mit dabei ein uralter Käse, der wohl die einzige Hoffnung der Prinzessin ist. Carl, Henk und der Käse unternehmen nun alles, damit sie zu der Prinzessin zu kommen, um sie zu wecken und bei ihr ein Zuhause zu finden.
Nach der Vorführung können sich die Kinder im Freilichtmuseum austoben und bei Tierfütterungen zuschauen. Vielleicht bauen sie ja doch noch einen Schneemann.
Schon seit 1996 organisiert Hendrika Koster van Reijn am Freilichtmuseum am Kiekeberg mehrmals im Jahr Konzerte für Kinder. Sie will dem Nachwuchs einen Zugang zur klassischen Musik verschaffen, indem sie ihnen zusätzlich etwas zum Anschauen bietet, damit die Kinder nicht unruhig werden oder sich langweilen. Sie ist sehr bedacht, viel Abwechslung in die Stücke zu bringen, damit jedes Stück zu einem neuen Erlebnis wird.
Dieses Mal wurde es das Puppentheater “Hund, Krähe und Käse gehen in die Welt”, welches im Tanzsaal des Museums von Claudia de Boer des Blauer Mond Theaters vor etwa 60 Zuschauern vorgeführt wurde.
Das Stück wurde von Claudia de Boer geschrieben und die musikalische Begleitung wurde von Bardo Henning komponiert, wobei die Blues-Mundharmonika von Peter Koglin eingespielt wurde. Die Musik (aufgenommen von Carlo Grippa) wird immer während des Umbaus der Kulissen gespielt. Besonders fielen die Schattenkulissen von Georg Jenisch auf. Die Kostüme der Puppen wurden von Anette Stichnoth hergestellt. Durch die abwechselnden Puppen und Schattenspiele und die bedacht platzierten Ton-Effekte bekam das Stück mehr Tiefe. Das Blauer Mond Theater führt in ganz Deutschland und teilweise auch in Österreich auf, weitere Information dazu unter 01 79/ 756 10 54 oder auf der Website www.theater-blauer-mond.de
Natürlich inszeniert Hendrika Koster van Reijn weitere Stücke im Freilichtmuseum. Das nächste, am Sonntag, 10. Juni, handelt von Händel und erzählt auf unterhaltsame Art und Weise von seinem Leben. Weitere Informationen und Kartenverkauf unter Telefon 0 40/790 17 60.