Harburg. Das Ergebnis der Europawahl steht fest und auch im Bezirk Harburg sind die Stimmen ausgezählt. Und auch hier: Herbe Verluste für SPD und CDU und der große Gewinner der Wahl sind die Grünen. Mit einem Zugewinn von 11,4 Prozent auf 24,2 Prozent haben sie sich nicht nur fast verdoppelt, sondern sind bei dieser Wahl auch stärkste Kraft im Bezirk geworden. Die SPD, von der man in Harburg ausging, sie könne auch einen Besenstiel aufstellen, der dann gewählt würde, liegt mit 22,5 Prozent (-13,4 Prozent) nur noch auf Platz zwei, gefolgt von der CDU mit 18,4 Prozent (-8,4 Prozent) auf Platz 3.
Auch hinzugewonnen hat die FDP. Die zuletzt schwächelnden Liberalen haben 2,1 Prozent hinzugewonnen und sich damit genau auf die 5-Prozent-Marke gehievt. Mit einem Zuwachs von 2,4 Prozent ist die AfD zwar unter dem Bundesdurchschnitt, in Harburg hat sie aber mit 10 Prozent ihr bestes Ergebnis eingefahren. Die Neuen Liberalen sind mit 0,3 Prozent weit abgeschlagen.
Bemerkenswert: Die Partei von Martin Sonneborn holt mit 3,7 Prozent glatte 3 Prozentpunkte mehr als bei der Europawahl 2014. In einigen Wahllokalen in beispielsweise Heimfeld und Eißendorf liegt sie sogar vor der CDU.
Die Wahlbeteiligung liegt im Bezirk mit 54,8 Prozent deutlich unter den 61,7 Prozent hamburgweit.
Das Ergebnis dürfte SPD und CDU heute am Montag einen Tag voller Zittern bringen. Denn vor fünf Jahren lagen die Ergebnisse der SPD, der CDU und der Grünen bei der Europawahl nicht weit entfernt vom Ergebnis der Bezirkswahl, die heute ausgezählt wird. „Für rot-grün würde es reichen“, konnte man in den sozialen Netzwerken lesen, wenn jemand das Ergebnis der Europawahl auf die Sitzverteilung in der Bezirksversammlung anwandte. Aber – wie durchaus auch bemerkt wurde – wäre die Bezeichnung rot-grün in diesem Fall nicht richtig. Grün-rot müsste es dann heißen – und das dürfte der Harburger SPD so gar nicht schmecken. Allerdings war von den Grünen immer zu hören, dass ihnen die wechselnden Mehrheiten, wie in der letzten Zeit in der Bezirksversammlung, ganz gut gefallen. Und für eine GroKo, dem "Erfolgsmodell" der SPD, reicht es bei dem Ergebnis nicht.
Gesamtergebnis
SPD |
CDU |
Grüne |
Linke |
AfD |
FDP |
22,5 |
18,4 |
24,1 |
6,6 |
10 |
5 |
Nach Ortsteilen
Ortsteil |
SPD |
CDU |
Grüne |
Linke |
AfD |
FDP |
Cranz |
21,9 |
15,8 |
28,1 |
6,6 |
9,6 |
6,1 |
Eißendorf |
21,3 |
16,3 |
25,8 |
7 |
10,5 |
5 |
Francop |
18,1 |
35,4 |
18,1 |
5,4 |
4,6 |
5 |
Harburg |
17,3 |
8,7 |
30,1 |
10,6 |
8,7 |
4 |
Hausbruch |
22,6 |
18,8 |
19,8 |
6,7 |
14,1 |
5,1 |
Heimfeld |
19,9 |
12,4 |
29,8 |
8,3 |
7,8 |
4,6 |
Langenbek |
26,5 |
22,3 |
19,3 |
4,6 |
12,3 |
5,4 |
Marmstorf |
21,8 |
20,9 |
26,8 |
5 |
9 |
5,4 |
Moorburg/Altenwerder |
15,1 |
15,8 |
24,5 |
16,2 |
6,5 |
3,6 |
Neuenfelde |
19,4 |
23,9 |
20 |
4,7 |
10,2 |
6,1 |
Neugraben-Fischbek |
21,7 |
18,2 |
22,9 |
6,7 |
12,6 |
5,1 |
Neuland/Gut Moor |
19,4 |
20,7 |
17,8 |
6 |
14,7 |
7,3 |
Rönneburg |
20,7 |
17,9 |
26,6 |
6,4 |
9,3 |
5,5 |
Sinstorf |
22,2 |
19,8 |
23,9 |
7 |
10,3 |
4,1 |
Wilstorf |
24,3 |
14,2 |
23,9 |
8,7 |
11,4 |
3,9 |
Bestes Ergebnis d. Partei |
||||||
Schlechtestes Ergebnis d. Partei |