Harburg. Die Grünen sind auch der große Gewinner der Bezirkswahl in Harburg. Satte 25,7 Prozent – 10 Prozent mehr als 2015 – konnte die Partei auf sich vereinen. Der große Wahlverlierer ist dagegen die SPD, die um 11,5 Prozent nach unten rauschte und nur noch 27,1 Prozent südlich der Elbe holt. Damit wurde sie noch knapp stärkste Partei, aber nur 1,3 Prozent trennen sie von den Grünen. Ebenso musste die CDU Federn lassen: 7,3 Prozent ging es abwärts auf jetzt nur noch 19,3 Prozent. Die AfD hat um 4,2 Prozent auf 10,2 Prozent zugelegt, die Linke hat leicht hinzugewonnen und holte 9,3 Prozent. Die FDP dürfen sich über den Wiedereinzug in Fraktionsstärke freuen: 6,1 Prozent der Wähler gaben ihnen ihre Stimmen.
Nicht mehr in der Bezirksversammlung vertreten sind die Neuen Liberalen. Bei ihrer ersten Bewährungsprobe – sie hatten sich aus Abgeordneten der Grünen und der SPD nach der vergangene Wahl gebildet und waren noch nie vorher zur Bezirkswahl angetreten – holten sie nur 2,2 Prozent und sind in der nächsten Bezirksversammlung nicht mehr vertreten.
Die Wahlbeteiligung im Bezirk lag bei 49,3 Prozent. Das sind zwar rund 13 Prozent mehr als 2014 – aber immer noch nicht wirklich gut. Schlechter war nur noch der Bezirk Mitte. In anderen, wie Altona und Eimsbüttel, gingen über 60 Prozent der Wähler an die Urne.
Aus dem Ergebnis ergibt sich folgende Sitzverteilung:
SPD: 14
CDU: 10
Grüne: 14
Linke: 5
AfD: 5
FDP: 3
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Die absolute Mehrheit liegt in Harburg bei 26 Sitzen. Denkbar wäre zum Beispiel eine rot-grüne Koalition, aber auch eine Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und der FDP. Auch wechselnde Mehrheiten, wie es sie nach dem Ende der GroKo gab, sind möglich. Und schließlich hatten die Grünen, ohne die nun in Harburg keine Koalition läuft, immer wieder betont, dass wechselnde Mehrheiten gut sind.
Für die CDU dürfte der Wahlkreis 3 (Rönneburg, Langenbek, Sinstorf, Marmstorf) ein Highlight der Wahl sein. Dort holte sie mit dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Rainer Bliefernicht mehr Stimmen als SPD und Grüne. Ebenso, und diesem und dem Ergebnis der Grünen geschuldet, dürfte der Wahlkreis für die SPD bemerkenswert sein – allerdings mit umgekehrten Vorzeichen. Denn dort bekam sie nur einen Abgeordneten direkt in die Bezirksversammlung und Klaus Fehling überholte aufgrund seiner Direktstimmen die Vorsitzende der Bezirksversammlung Birgit Rajski, die nun der neuen Bezirksversammlung nicht mehr angehören wird.
SPD: Frank Richter, Natalia Sahling, Benizar Gündoğdu, Beate Pohlmann, Frank Wiesner, Jürgen Heimath, Torsten Fuß, Klaus Fehling, Peter Bartels, Claudia Oldenburg, Claudia Loss, Sören Schinkel-Schlutt, Marion Wolkenhauer, Holger Böhm
CDU: Ralf-Dieter Fischer, Dr. Antje Jaeger, Helga Stöver, Michael Schaefer, Rainer Bliefernicht, Uwe Schneider, Jens Ritter, Lars Fromann, Robert Timmann, Brit-Meike Fischer-Pinz
Grüne: Andreas Finkler, Michael Sander, Bianca Blomenkamp, Corine Veithen, Andreas Stube, Martin Wittler, Heinke Ehlers, Jakob Mellem, Jürgen Marek, Regina Marek, Britta Herrmann, Dr. Gudrun Schittek, Fabian Klabunde, Britta Ost
Linke: Jörn Lohmann, Ulla Taha, Heiko Langanke, Simon Dhemija, Michael Schulze
AfD: Ulf Bischoff, Harald Groterjahn, Andreas Fleischer, Timo Feineis, Matthias Arft
FDP: Viktoria Isabell Ehlers, Günter Rosenberger, Tom Niemeier
SPD |
CDU |
Grüne |
Linke |
AfD |
FDP |
NL |
27,1 |
19,3 |
25,8 |
9,3 |
10,2 |
6,1 |
2,2 |
Ortsteil |
SPD |
CDU |
Grüne |
Linke |
AfD |
FDP |
NL |
Cranz |
20,5 |
13 |
45,5 |
6,7 |
8 |
5,5 |
0,8 |
Eißendorf |
26,8 |
17,2 |
27,6 |
8,9 |
10,6 |
6,6 |
2,2 |
Francop |
26,3 |
32 |
22,5 |
5,8 |
7,9 |
5,2 |
0,3 |
Harburg |
23,3 |
9,8 |
33,2 |
16,3 |
9,7 |
5,7 |
2 |
Hausbruch |
28,8 |
19,9 |
21,9 |
8,6 |
13,8 |
5,6 |
1,4 |
Heimfeld |
25,1 |
12,8 |
31,4 |
13,2 |
7,6 |
5,8 |
3,9 |
Langenbek |
25,2 |
19,9 |
24,6 |
7,9 |
11,8 |
6,2 |
4,3 |
Marmstorf |
25,3 |
22,3 |
27,6 |
8 |
8,1 |
7 |
1,8 |
Moorburg/Altenwerder |
22,8 |
10,2 |
34,4 |
20,5 |
6,4 |
3,9 |
1,7 |
Neuenfelde |
24 |
20,9 |
31,6 |
6,2 |
9,3 |
7,2 |
0,8 |
Neugraben-Fischbek |
26,2 |
20,1 |
24,4 |
8,6 |
13,2 |
6 |
1,5 |
Neuland/Gut Moor |
28,9 |
19,2 |
17,5 |
8,2 |
16,4 |
8 |
1,8 |
Rönneburg |
24,2 |
17,7 |
29,6 |
8 |
11,6 |
6,1 |
2,7 |
Sinstorf |
28,5 |
18,8 |
23,9 |
8,8 |
10,6 |
6,2 |
3,2 |
Wilstorf |
28,9 |
15,2 |
24,4 |
11,3 |
12,1 |
4,5 |
3,1 |
Bestes Ergebnis d. Partei |
|||||||
Schlechtestes Ergebnis d. Partei |