Harburg. Auf ein erfolgreiches Jahr 2017 konnten die Sportvereine im Bezirk Harburg zurückblicken. Zum 41. Mal wurden sie nun vom Bezirk für ihre Leistungen geehrt. 115 Erwachsene und 165 Kinder und Jugendliche waren es, die am Freitag vergangener Woche im Rathaus und am Mittwoch im Bürgerzentrum Feuervogel ihre Urkunden in Empfang nehmen konnten. Bei den Erwachsenen waren es insgesamt 242 Titel und bei den Kindern und Jugendlichen 263 Platzierungen. Dabei reichte die Bandbreite von Cheerleading und Irish Dance über Kampfsportarten und Schießen bis hin zu Breitensportarten wie Leichtathletik.
Die Ehrungen bei den Erwachsenen nahm der stellvertretende Vorsitzende der Bezirksversammlung Robert Timman vor. Ihm zu Seite standen Sandra Becker und Bernd Meyer von der Sparkasse Harburg-Buxtehude, die bei beiden Sportlerehrungen, wie schon in den Vorjahren, Sponsor war. Der Staatsrat für Sport Christoph Holstein sprach ein Grußwort.
Die Kinder und Jugendlichen wurden durch den kommissarischen Bezirksamtsleiter Dierk Trispel geehrt.
Kommentar. Während die Ehrung der erwachsenen Sportler im schnieken Sitzungssaal des Rathauses stattfand, im Beisein eines Staatsrates, eines Bürgerschaftsabgeordneten und einiger Bezirksabgeordneter, mussten sich die Kinder und Jugendlichen mit dem kahlen und ungemütlichen Saal des Bürgerzentrums Feuervogel zufrieden geben. Mit einer defekten Tonanlage und ohne prominenten Besuch. Kein Staatsrat, kein Bürgerschaftsabgeordneter, ja, noch nicht einmal ein einziger Bezirksabgeordneter hatte den Weg hierher gefunden. Sind die Kinder und Jugendlichen und ihre Leistungen nicht wert? Oder sie nicht so bedeutend, dass man sich damit gut via facbook und anderer Medien in der Öffentlichkeit schmücken kann? Ist es deshalb OK, sie in einen kahlen Saal abzuschieben, wo man aufgrund der defekten Tonanlage manchmal kein Wort versteht?
So oft hört man, dass Kinder und Jugendliche doch unsere Zukunft sind. Das spiegelt sich aber in dieser Ehrung nicht wider. Doch auch sie haben einen würdigen Rahmen für ihre Ehrung verdient. Ihre Erfolge sind nicht weniger Bedeutend als die der Erwachsenen – vielleicht sind sie sogar noch größer. Ja, der Ratssaal ist für die rund 230 Anwesenden nicht groß genug. Es gibt aber doch andere, würdigere Räumlichkeiten – den Helms-Saal beispielsweise, den Rieckhof oder die Friedrich-Ebert-Halle. Und auch die Harburger Politiker sollten sich einmal fragen, ob ihre Abwesenheit bei dieser Ehrung richtig ist. Wohlgemerkt: Es geht nicht darum, dass viele Reden gehalten werden, sondern darum, den Kindern und Jugendlichen den Respekt zu zeigen, der ihnen ebenso wie den Erwachsenen gebührt.