Harburg/Berlin. Ihr Einsatz bei ihrem inzwischen 65. Judoturnier ist auch gleich einer der größten Erfolge in der noch jungen Laufbahn der Harburger Ausnahme-Athletin Linda Jean Geerdts vom KSC Bushido. Mit dem Vize-Titel beim Bundessichtungsturnier in Berlin gelang der Harburger KSC-Judoamazone der große Wurf.
Angereist war Linda Jean Geerdts bereits am Samstag mit ihrer Trainerin Bianca Geerdts und ihrer Trainingspartnerin Katharina Graetzer. Am Sonntag wurde es dann ernst: Es war für die talentierte Harburgerin das erste Bundessichtungsturnier vom Deutschen Judobund, und dann noch als jüngster Jahrgang. Außerdem gab es auch ein kleines Jubiläum, denn Linda Jean Geerdts kämpfte am Sonntag trotz ihrer erst elf Jahre bereits ihr 65. Judoturnier in der deutschen Hauptstadt. Unter den Augen der neuen Bundestrainerin Sandra Klinger war es für die junge Harburgerin etwas besonderes, sich mit den besten Judomädels Deutschlands zu messen.
In der U15 wird auch schon gehebelt und die Regeln sind auch noch anders als in der U12. So war es in Berlin alles andere als ein Spazierganz für Linda Jean, die es unter
anderem mit sehr harten Gegnerinnen zu tun bekam. In der ersten Begegnung ging es für sie gleich gegen die Nordostdeutsche Vizemeisterin aus
Berlin vom SC Bushido Berlin Swea Voigt. Linda Jean Geerdts war hellwach und stand nach zwölf Sekunden als Siegerin fest. Sie verließ nach einem Blitzsieg die Judomatte. Außerdem verhalf ihr ihre ausgefeilte Spezialtechnik zum Sieg.
Viel schwerer wurde es für Linda Jean in der nächsten Begegnung. Hier stand ihr Roza Agumava von JV Ippon Rodewisch aus Sachsen gegenüber. Nachdem sich die beiden einen harten Kampf in der regulären Kampfzeit boten, wo sich die Sächsin machbar hart an der Grenze zum erlaubten bewegte, ging die Begegnung in die Verlängerung (GoldenScore). Auch diese war hart umkämpft. Kurz vor Schluss der Verlängerung bekam Roza Agumava aus Rodewisch eine Strafe und somit ging Linda Jean als Siegerin von der Matte.
Im finalen Kampf stand Linda Jean der frischgebackenen Nordostdeutschen Meisterin -33 Kilogramm, gegenüber. Die Gegnerin gehört dem BC Senshu Berlin Heike Ridderskamp an. In Erfurt hatte es im vergangenen Jahr einen Sieg und eine Niederlage gegen die Berlinerin gegeben. Diesmal gewann die Berlinerin sozusagen in gewohnter Umgebung diese Begegnung, ausgelöst durch eine Unachtsamkeit von Linda Jean. So kam die Nordostdeutsche Meisterin zur Wurfausführung und gewann diese Begegnung.
Trotz der Niederlage war Linda sichtlich glücklich über die Silbermedaille bei ihrem ersten Bundessichtungsturnier. Im Anschluss an die Siegerehrung begab sich die Harburgerin gleich zur Bundestrainerin und lieferte bei ihr ihre Daten ab. Ein Lob gab es von Sandra Klinger obendrauf für ihre gezeigten Leistungen und den Mut, sich als jüngster Jahrgang der nicht leichten Aufgabe zu stellen.
Glücklich und zufrieden reisten die drei Harburger KSCerinnen dann am Sonntag mit Silbermedaille im Gepäck wieder zurück von der Spree an die Elbe.
Die nächste Stadion ist eventuell die Kopenhagen Open im April in Dänemark.