Ehestorf. Das Freilichtmuseum am Kiekeberg in Ehestorf hat auch im Jahr 2016 erfolgreich gewirtschaftet: Der Jahresabschluss des operativen Geschäfts liegt mit 23.000 Euro im Plus. Auch das Stiftungskapital hat sich positiv entwickelt und ist auf fast zwei Millionen Euro angewachsen. Das Stiftungskapital ist der Grundstock des Museums – es bleibt dauerhaft erhalten, seine Erträge fließen in die tägliche Arbeit ein. Die Kaufmännische Geschäftsführerin Carina Meyer berichtete über das positive Ergebnis während der Stiftungsratssitzung. Das Museum erzielt schon seit Stiftungsgründung im Jahr 2003 jedes Jahr eine positive Jahresbilanz.
„Wir sind stolz auf dieses tolle Ergebnis. Es unterstreicht die gute Arbeit im Museum ebenso wie unseren Besucherrekord. 2016 haben über 242.000 Besucher das Freilichtmuseum am Kiekeberg und seine Außenstellen besucht“, sagt Klaus-Wilfried Kienert, der seit Anfang 2017 Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung Freilichtmuseum am Kiekeberg ist. Der Zahnmediziner übernahm das Amt von Heike Meyer und ist bereits seit 2003 ehrenamtliches Mitglied des Stiftungsrates des Freilichtmuseums.
Um 13 Prozent stiegen die Besuchszahlen im Verhältnis zum Vorjahr. Die starke Besucherresonanz und das vielfältige Angebot zeigen sich in den Wirtschaftszahlen: Über Eintrittsgelder und die umfangreichen Vermittlungsprogramme erwirtschaftete das Museum 830.000 Euro. Das sind gut 100.000 Euro mehr als im Jahr 2015. Vom Landkreis Harburg erhält die Stiftung laut Zukunftsvertrag einen jährlichen Zuschuss von knapp zwei Millionen Euro. Die Einnahmen durch Projektförderungen und Spenden lagen im Jahr 2016 bei 187.000 Euro. Mit Erträgen von insgesamt 3.233.000 Euro deckt das Museum unter anderem die Personalkosten für die rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Betriebskosten sowie die umfangreichen Instandhaltungskosten für die historischen Gebäude.
Auch das Stiftungskapital entwickelt sich weiter sehr erfreulich. „Diese stabile finanzielle Basis des Freilichtmuseums am Kiekeberg gewährleistet, dass die Geschichte der Region auch langfristig bewahrt und vermittelt werden kann. Deshalb freuen wir uns besonders über einen weiteren Zuwachs des Stiftungskapitals um 343.000 Euro auf insgesamt rund 1.927.000 Euro“, erklärt Carina Meyer. Viele große und kleine Beträge von Privatpersonen, Unternehmen und Vereinen fließen direkt ins Stiftungskapital. Außerdem unterstützt der Landkreis Harburg auch den Aufbau des Stiftungskapitals: Der Landkreis verdoppelt aufgrund des Zukunftsvertrags die vom Museum eingeworbene Summe bis zu einer Obergrenze von 150.000 Euro. Weiterhin beteiligt sich der mittlerweile 12.000 Mitglieder umfassende Förderverein beim langfristigen Aufbau des Vermögensstocks der Stiftung.
Mit seinen Dauer- und Wechselausstellungen und vielfältigen Aktionstagen befindet sich das Freilichtmuseum am Kiekeberg im ständigen Wandel und bietet einem breiten Publikum immer wieder Neues. So eröffnete kürzlich die neue Sonderausstellung „Aufgeblüht! Norddeutsche Gartenkultur“. Bis zum 15. Oktober zeigt sie, wie sich die Gartenkultur von klassischen Nutzgärten bis zum heutigen Trendthema veränderte. Außerdem steht in Zukunft ein großes Bauprojekt an: die Königsberger Straße. Sie zeigt eine Häusergruppe mit Gebäuden aus den Jahren 1945 bis 1980. Das Gesamtkostenvolumen des Bauvorhabens beträgt mehr als sechs Millionen Euro. Zu den Förderern gehören der Bund, das Land Niedersachsen und die Metropolregion Hamburg.
Das Freilichtmuseum am Kiekeberg wurde 1953 von der Hansestadt Hamburg auf niedersächsischem Boden gegründet. Am 1. Mai 1987 kaufte der Landkreis Harburg „sein“ Freilichtmuseum. Im Jahr 2003 wurde die Stiftung Freilichtmuseum am Kiekeberg gegründet. Das Museum ist weiterhin die zentrale Kulturinstitution des Landkreises.
Das Freilichtmuseum und seine Außenstellen Museumsbauernhof Wennerstorf, Mühlenmuseum Moisburg, Feuerwehrmuseum Marxen und Ziegelei Rusch verzeichneten 2016 zusammen 242.450 Besuche. Das sind 27.850 Besuche mehr als im vorherigen Jahr. Besuchsrekorde gab es im Freilichtmuseum am Kiekeberg (220.000) und im Mühlenmuseum Moisburg (5.350).