Harburg. Der Hamburger Senat hat angekündigt, die 2G-Maßnahmen ab kommender Woche auszuweiten. Nachdem schon am vergangenen Wochenende die geltenden Regeln verschärft worden waren, zieht Bürgermeister Peter Tschentscher die Schraube noch einmal an: Dann gilt die 2G-Regel auch flächendeckend und ohne Ausnahmen in den Kulturbetrieben und der Hotellerie. Ohne den Status als Geimpfter oder Genesener gibt es dann keinen Zutritt mehr zu Theater, Kino, Konzerten, Freizeitbetrieben und Hotels und Pensionen. Ein Quasi-Lockdown für Ungeimpfte.
Noch gelten Ausnahmen für Jugendliche. Aber bald könnten auch ungeimpfte unter 18 Jahren von den Maßnahmen betroffen sein, so Tschentscher. Er empfahl dringend allen Familien, die Jugendlichen impfen zu lassen.
Die Ankündigung hat offenbar zu einem Ansturm auf die Impfzentren geführt. Während gestern vor der Elbphilharmonie rund 2.000 Menschen ihren Piks abholen wollten, bildete sich auch in Harburg heute vor dem Phoenix-Center, wo es ein Impfzentrum gibt, eine rund 200 Meter lange Schlange. Bis zu vier Stunden warteten die Menschen, um sich impfen zu lassen, was dort ohne vorherige Anmeldung möglich ist.
Einen Lockdown für alle soll es aber laut Tschentscher in der Hansestadt nicht geben. Die nächste Stufe der Verschärfung wäre eine 2G+-Regel – also Geimpft oder Genesen und dazu getestet.
Der Ansturm auf die Impfzentren zeigt, dass die Maßnahmenverschärfung und der Quasi-Lockdown für Ungeimpfte den von der Politik gewünschten Effekt zumindest in gewissem Maße haben: Es gibt wieder mehr Impfungen gegen das Virus. Wie lange der Ansturm anhält und wie hoch die Impfquote dann sein wird, wird sich zeigen. Ebenso, ob schlussendlich dann doch noch eine Impflicht notwendig sein wird, um die „Herdenimmunität“ zu erreichen.