Harburg. Bei einer Messerstecherei sind gestern in der Harburger Innenstadt zwei Männer schwerverletzt worden. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen war es zwischen mehreren Männern in der Amalienstraße gegen kurz vor fünf zu einem Streit gekommen.
Zu Beginn soll ein Mann in Malerkleidung einem Gegner mit einem Cuttermesser Schnitte im Gesicht zugefügt haben. Kurz darauf wurde er dann selbst von mit einem Messer schwer am Oberkörper verletzt. Er brach rund 20 Meter weiter in der Amalienstraße zusammen und musste von den eintreffenden Polizisten und Rettungskräften reanimiert werden. Im Krankenhaus musste er nach Berichten wiederum reanimiert und notoperiert werden.
Die Spurensicherung und Mordbereitschaft waren bis 23 Uhr vor Ort und ermittelten, das LKA befragte zahlreiche Zeugen. Allerdings waren diese nicht sonderlich auskunftsfreudig, weshalb die Polizei die Kontaktdaten aller Gäste im Außenbereich zweier Cafés sicherstellte. Andere Zeugen, sie aussagen wollten, wurden auf die Polizeiwache gebracht.
Die Polizei hatte auch umfangreiche Fahndungsmaßnahmen eingeleitet, bei denen zwei Männer als weitere mutmaßliche Beteiligte der Auseinandersetzung zunächst vorläufig festgenommen wurden. Ihre Rolle bei der Auseinandersetzung ist im Rahmen der Ermittlungen noch zu klären. Auch das Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes war vor Ort. Bislang sind die Hintergründe der Tat unklar.
Update 16.6.2022, 11:10 Uhr:
Neue Erkenntnisse der Polizei haben ergeben, dass die beiden Männer (24 und 36 Jahre alt) sich kannten und schon vorher Streit hatten. Der 24-Jährige erlitt unter anderem eine lebensgefährliche Stichverletzung im Oberkörper. Er musste reanimiert und notoperiert werden. Im Verlauf der Nacht ist er im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.
Der 36-Jährige erlitt eine Schnittwunde am Kopf, die in einem Krankenhaus ambulant behandelt wurde. Einer seiner Begleiter (51) erlitt eine lebensgefährliche Stichverletzung am Hals. Dieser Verletzte hatte sich zunächst vom Tatort entfernt und sich selbstständig in ein Krankenhaus begeben. Er ist inzwischen außer Lebensgefahr.
Im Verlauf der Fahndungsmaßnahmen hatten die Einsatzkräfte zwei Männer (45, 59) als mögliche Beteiligte zunächst vorläufig festgenommen. Sie wurden später wieder aus dem Gewahrsam der Polizei entlassen.
Die Hintergründe der Auseinandersetzung sind weiterhin Gegenstand der Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft. Zeugen der Tat werden gebeten, sich unter 040/4286-56789 beim Hinweistelefon der Polizei Hamburg oder an einer Polizeidienststelle zu melden.