Neu Wulmstorf. Innerhalb kürzester Zeit hatten die Johanniter gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und der Freiwilligen Feuerwehr Neu Wulmstorf die Unterkunft für Geflüchtete im ehemaligen Pflegeheim am Marktplatz Ende März aufgebaut. „Doch dann bekamen wir keine Zuweisungen von Geflüchteten mehr durch das Land Niedersachsen. Sechs Wochen lang. Alles aufgebaut, aber niemand da, der betreut werden muss. Nichts ist planbar in dieser Zeit – das mussten auch wir feststellen“, resümiert Markus Burghard, Koordinator der Flüchtlingsunterkünfte bei den Johannitern im Regionalverband Harburg, die vergangenen Wochen.
Mittlerweile hat sich die Lage geändert: Vor zwei Wochen wurde die Unterkunft in Neu Wulmstorf in Betrieb genommen, in der rund 170 Geflüchtete längerfristig wohnen können. Der Grundriss des ehemaligen Pflegeheims ist ideal mit seinen separaten Zimmern und angegliederten Badezimmern – für ein kleines Maß an Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeit. „Es stehen Küchenutensilien, Herde, Kühlschränke und Waschmaschinen bereit, damit sich die Bewohner dort selbst versorgen können. Optimal ist auch, dass Supermärkte fußläufig erreichbar sind“, berichtet Christin Darga von den Johannitern.
In einer ersten Welle der Hilfsbereitschaft hatten sich im März viele freiwillig Helfende bei den Johannitern gemeldet, um einen tatkräftigen Beitrag zu leisten. „Viele von ihnen warteten auf ihren Einsatz, den es aufgrund der nicht belegten Unterkünfte bis jetzt noch nicht gab. Aber nun freuen wir uns auf Ehrenamtliche, die unsere hauptamtlichen Mitarbeitenden hier in Neu Wulmstorf unterstützen möchten“, sagt Christin Darga. Dabei seien alle Ideen willkommen: Hausaufgabenbetreuung, Kinderbetreuung, die Vermittlung erster Deutschkenntnisse oder ein Sportangebot wären mögliche Angebote. „Besonders wertvoll sind natürlich weiterhin Sprachmittler, die ukrainisch sprechen. Sie erleichtern den Geflüchteten das Ankommen und Zurechtfinden in der vollkommen neuen Umgebung enorm“, sagt Markus Burghard.
Wer in der Unterkunft in Neu Wulmstorf helfen möchte, kann sich bei den Johannitern über ein Formular auf der Website registrieren: www.johanniter.de/harburg-ukraine. „Wir freuen uns über Lehrer, Erzieher, Sozialpädagogen, Psychotherapeuten und Sprachmittler. Aber auch wenn Sie als Alltagshelfer bei Behördengängen oder Terminen bei der Bank oder Gemeinde unterstützen wollen oder den Geflüchteten helfen, Neu Wulmstorf zu erkunden, sind Sie in unserem Team herzlich willkommen“, sagt Christin Darga.