Buxtehude. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag haben Unbekannte in Buxtehude auf das Haus des Hamburger Richters Johann Krieten im Stadtteil Buxtehude Süd in Buxtehude einen Anschlag verübt. Sie bewarfen zwischen Mitternacht und acht Uhr morgens das Haus des am Amtsgericht tätigen Juristen mit Buttersäure und Farbe.
Im Haus befanden sich in diesem Zeitraum mehrere Familienangehörige. Verletzt wurde bei dem Anschlag zum Glück niemand.
Die Farbe ist im Erdgeschoss an der Terrassentür deutlich zu sehen. Da das Gebäude mit einer hohen Hecke gegen Einblicke geschützt ist, deutet vieles auf geworfene Gegenstände hin. Vermutlich kamen die Täter von hinten über einen am Haus vorbeiführenden Feldweg zum Tatort.
Durch die Würfe wurden die Scheiben und die Fassade erheblich verunreinigt. Der angerichtete Sachschaden wird auf mehrere hundert Euro geschätzt.
Die Täter vermutet die Justizbehörde im linksextremen Spektrum. Krieten hatte einen 21-Jährigen ohne Vorstrafen für zwei Flaschenwürfe auf Polizisten bei dem G20-Treffen 2017 in Hamburg für zwei Jahre und sieben Monate ins Gefängnis stecken wollen. In der zweiten Instanz wurde diese Strafe zur Bewährung ausgesetzt.
Krieten war auch durch sein Urteil gegen den Rapper Gzuz bekannt geworden, dem Verstöße gegen das Waffengesetz, Diebstahl, Drogenbesitz und auch Körperverletzung vorgeworfen wurden. Er verurteilte den Rapper im September 2020 zu eineinhalb Jahren Gefängnis. Darüber hinaus verhängte er eine Geldstrafe von 300 Tagessätzen von jeweils 1.700 Euro – insgesamt 510.000 Euro und attestierte dem Anwalt des 187 Straßenbande-Rappers, dem TV-Anwalt Christopher Posch, dass er seinem Mandaten geschadet habe.
Die Polizei sucht auch nach Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben oder die sachdienliche Hinweise zu möglichen Tatverdächtigen geben können. Diese werden gebeten, sich telefonisch unter 04161-647115 bei der Buxtehuder Polizei zu melden.