Harburg. Ausgelassen und friedlich feierten die Besucher des Außenmühlenfestes drei Tage lang auf dem „Kleinen Fest am großen Teich“. Auch der ein oder andere Regenguss konnte der Stimmung keinen Abbruch tun. Im Gegenteil: Viele schienen froh, dass es sich nach der wochenlangen Hitze endlich wieder etwas abgekühlt hatte.
Einen großen Sprung im Vergleich zu den Vorjahren hatte die „Schnitzerbühne“ von Kettensägenschnitzer und besser-im-blick-Fotograf Sören Noffz hingelegt. Die Zeiten, als die Künstler auf zusammengezimmerten Paletten aufgetreten waren, sind vorbei. Denn mit dem Umzug an den neuen Standort am Festeingang vom Kapellenweg aus stand in diesem Jahr eine professionelle Bühne mit professioneller Licht- und Soundanlage.
Unterstützt wurde Noffz dabei von der Stadt Hamburg, denn diesen großen Aufwand macht er nicht für den eigenen Geldbeutel, sondern für den guten Zweck: Während der drei Tage sammelte er Spenden für das Projekt des Schlagerstars Peter Sebastian, der unfallgeschädigten Kindern hilft und natürlich auch selbst zusammen mit „Kiezpirat“ Kalle Haverland auftrat. Wie alle Künstler auf der Schnitzerbühne übrigens ohne Gage, denn hier spielen alle für die verunfallten Kinder!
Mit dem abwechslungsreichen Programm sorgte „der Schnitzer“ an den drei Tagen für einen vollen Platz vor der Bühne – 300 Zuhörer waren da keine Seltenheit. Und mit Bands und Künstlern wie Peter Sebastian, Kalle Haverland, Back To JEK, 30 Miles To Raa, Alicia Melina, Vida Bueme, dem Spielmannszug der Turnerschaft Harburg, Bibi Lightning und Leisure Time, moderiert von Eiko Novelle, gab es für jede Altersgruppe die passende Musik.
Den Abschluss am Sonntag machte dann der Harburger Jung Dennis Adamus, mit dem Sören Noffz eine mehrjährige Freundschaft verbindet. Und Dennis Adamus kam nicht allein, sondern hatte ein paar Überraschungsgäste mit dabei. Wie beispielsweise Lara Fieritz, Sängerin von Voice4Soul und Schulfreundin von Adamus. Oder Manfred „Manne“ Berger, der ihn auf dem Waschbrett zusammen mit Rico Piette an der Mundharmonika begleitete.
Wer lieber auf abtanzen und Party stand, der war in der Partyzome des Southside und der Cocktailbar Die Treppe richtig. Die beiden Locations, die schon öfter zusammengearbeitet haben, um etwas in Harburg auf die Beine zu stellen, hatten für die Partyzone auf dem Fest gesorgt. Dort gab es nicht nur leckere Drinks und kühles Bayreuther Bier, sondern auch Beats von DJ Zoroo. Und sobald Freitag- und Samstagabend die Dämmerung einsetzte, kamen die Partypeople an den Teich, um abzufeiern.
Publikumsmagnet war natürlich auch Boerney und die Tri Tops auf der Hamburg2-Bühne am Haupteingang. Gleich zweimal, am Samstag und am Sonntag, heizten die Partymusiker mit ihrer Show den Besuchern ein. Wie gewohnt mit flapsigen Sprüchen und vielen Kostümen. Am Freitagnachmittag diente die Kulisse des Außenmühlenfestes für einen Filmdreh der ARD, bei dem „Sänger Mirko Mortauk“ seinen Auftritt hat.
Von vielen Besuchern bekam man zu hören, dass das Außenmühlenfest ja noch kleiner geworden sei als im letzten Jahr. Viele erinnern sich noch, als das Fest um den halben Teich ging. In Teilen stimmt dieser Eindruck, denn statt drei gab es in diesem Jahr nur noch zwei Bühnen mit Live-Musik. Dafür aber gab es für die Kids eine neue Attraktion, die von ihnen in Anspruch genommen wurde: Die Hüpfburg war ein Garant für Spaß bei den Kleinen. Alles in allem hat das Fest seinen durch die Verkleinerung nach der Pause vor einigen Jahren gewonnen Charakter eines Live-Musik-Familienfestes bewahrt. Auch ein Grund dafür, dass es ein friedliches Fest ist.
Ein Manko allerdings sollte im nächsten Jahr behoben werden: Ab 22 Uhr sah man viele verzweifelte Gesichter, denn die öffentlichen Toiletten am Eingang Kapellenweg waren dann geschlossen und Besucher mit einem dringenden Bedürfnis mussten ganz ans andere Ende eilen. Das sollte auf einem Straßenfest nicht vorkommen und da muss die Stadt im nächsten Jahr nachbessern.