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Virtuelle Reise in die Vergangenheit - Jugendliche der Schule An Boerns Soll in Buchholz erleben mit VR-Brille die Welt von Anne Frank

| Life
Jannek und Fabian lassen sich kurz beim Anlegen der VR-Brille helfen, und der virtuelle Besuch in Amsterdam kann beginnen. | Foto: ein
Jannek und Fabian lassen sich kurz beim Anlegen der VR-Brille helfen, und der virtuelle Besuch in Amsterdam kann beginnen. | Foto: ein

Buchholz. Fabian setzt sich die futuristische Brille auf. Sofort ist der Zwölftklässler gut 350 Kilometer und 75 Jahre weit entfernt von seinem Klassenzimmer in der Schule An Boerns Soll in Buchholz. Denn an der Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung haben die Jugendlichen eine virtuelle Reise in die Vergangenheit, in die Welt von Anne Frank, unternommen. Mit Hilfe spezieller VR-Brillen besuchten sie das Amsterdamer Hinterhaus, in dem sich die jüdische Familie Frank vor ihrer Entdeckung durch die Nationalsozialisten versteckt hatte. Die VR-Brille ermöglicht dabei einen besonderen Zugang: Die Jugendlichen sind mittendrin und erleben alles hautnah.

Ein knappes halbes Schuljahr hat sich die Arbeitsgemeinschaft zweier 12. Klassen der Schule An Boerns Soll unter der Leitung von Konrektor Jörn Gnass mit dem Thema Holocaust und Flucht beschäftigt. Gemeinsam haben die Jugendlichen das Tagebuch der Anne Frank gelesen und die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Bergen-Belsen besucht.

Außerdem bauten sie das Versteck der Familie Frank, das Amsterdamer Hinterhaus, nach. Mithilfe von Ekkehard Brüggemann, dem Leiter des Medienzentrums und medienpädagogischer Berater des Landkreises Harburg, tauchte die Gruppe nun virtuell direkt in das Versteck der Franks ein.

Fabian beschreibt, was er sieht und wiedererkennt. Nach dem virtuellen Besuch versuchen die Schülerinnen und Schüler, noch einmal den gegangenen Weg nachzuzeichnen, und tauschen sich über das Gesehene aus. | Foto: ein
Fabian beschreibt, was er sieht und wiedererkennt. Nach dem virtuellen Besuch versuchen die Schülerinnen und Schüler, noch einmal den gegangenen Weg nachzuzeichnen, und tauschen sich über das Gesehene aus. | Foto: ein

Die Zimmer sehen ja noch komplett bewohnt aus“, sagte Fabian, als er durch die Schlafzimmer der Familie Frank schritt. „Das sieht so aus, als ob die Familie bis eben noch da war. Da ist noch Essen auf den Tellern“, ergänzte sein Mitschüler Jannek, als er in der Küche des Verstecks stand. In der anschließenden Diskussion waren sich alle einig: Die Familie musste bis eben noch da gewesen sein – und allen wird klar, dass die Bewohner nicht mehr wiederkommen werden.

Im Anne-Frank-Museum in Amsterdam finden die Besucher keinerlei Möbel und Einrichtungsgegenstände mehr. Im Gegensatz dazu haben sich die Macher der virtuellen Version des Amsterdamer Hinterhauses bewusst für eine komplette Einrichtung entschieden, die eine unmittelbare Erfahrung ermöglicht. „Diese Unmittelbarkeit geht nur mit gut didaktisch aufbereitetem Material“, erklärte Ekkehard Brüggemann. So stelle der Einsatz auch eine sinnvolle Ergänzung dar, wenn man das Museum vorher bereits besucht hatte.

Die Schüler aktivierte die Arbeit in der virtuellen Welt auf jeden Fall. Der Diskussionseifer der Gruppe nach dem Erlebten sprach Bände.

Die Zusammenarbeit in diesem Projekt war nach einer Entscheidung von Konrektor Gnass und Brüggemann entstanden, sich gemeinsam für eine vom Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ)“ organisierten Fortbildung für Lehrkräfte in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem im Oktober 2018 zu bewerben. Der Einsatz von virtueller Realität VR im Kontext solcher Bildungsszenarien ist auch Teil des Auftrags des von Brüggemann betriebenen VR-Labs des NLQ und wird im Landesauftrag am Medienzentrum des Landkreises Harburg umgesetzt.


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