Harburg. 35 Jahre live und im Herzen Harburgs – der Rieckhof, Harburgs Kulturzentrum, feiert Jubiläum. Und seit dem November 1984 schreibt der Rieckhof Erfolgsgeschichte made in Harburg: 3,6 Millionen Besucher sind auf 6.500 Veranstaltungen im Saal zu Besuch gewesen. 24.000 Künstler haben mit Musik, Theater, Kabarett, Comedy und vielem mehr ihre Gäste verzaubert. Dazu kommen ungezählte Treffen in den Gruppenräumen.
Am heutigen Samstag, 16. November, wird diese Erfolgsstory ab 20 Uhr gefeiert. Mit dabei sind die Larry Mathews Blackstone Band, die mit Irish Folk einheizen wird. Larry Matthews kommt von der Südwestküste der grünen Insel und sorgt mit seiner rauen Stimme für ein rustikales Feeling. Selbstgeschriebene und traditionelle Folk-Musik ist garantiert.
Vorweg ist es die Kilkenny-Band aus Osnabrück, die für Stimmung sorgt. Sie versteht es hervorragend, alte irische Folk Songs in die heutige Zeit rüberzubringen, ohne,dass diese ihren Charakter verlieren. Bis auf den Bass spielt die Band ausschließlich akustische Instrumente. Die musikalische Bandbreite reicht vom kernigen Pubsong bis zur einfühlsamen Ballade.
35 Jahre – da kann man natürlich so einiges Revue passieren lassen. So die finanziellen Auseinandersetzungen der vergangenen Jahre, die heute allerdings schon etwas Geschichte sind. „Uns geht es mittlerweile gut. Die Bürgerschaft hat die Finanzen der Bürgerhäuser erhöht, und auch die Bezirksversammlung hat viel Geld in das Gebäude gesteckt.“ So Rieckhof-Geschäftsführer Jörn Hansen.
Das ist auch notwendig, um einem Auftrag der Bürgerhäuser in der digitalen Zeit gerecht zu werden. „Wir haben die Aufgabe, das Live Event am Leben zu erhalten“, formuliert Hansen diesen Auftrag. „Und auch jungen und unbekannteren Künstlern eine Bühne zu geben.“
Aber die Zeiten sind nicht leicht. „Das Publikum für Live Events wird immer weniger“, sagt Hansen. Aber der Rieckhof arbeitet gegen den Trend. „Wir sind für alle zwischen zwei und 80 da“, so Hansen. Mit den Flohmärkten, aber auch dem Heathen Rock, dem alljährlichen Metal- und Hardrock-Festival. „Das ist ein Highlight hier im Haus.“ Vor zehn Jahren seien die Macher des Festivals an den Rieckhof herangetreten und seitdem veranstalten sie das Festival dort. „Das ist ebenfalls etwas, wofür der Rieckhof steht: anderen eine tolle Location geben.“
Ebenso ist die Kleine Bühne, deren Heimstätte der Rieckhof ist, mit ihren Theaterstücken ein Zugpferd. „Die Qualität ist bei der Kleinen Bühne immens hoch“, freut sich Hansen immer wieder auf die Aufführungen. „Und es sind immer neue Leute, die mitspielen. Die Kleine Bühne ist eine Zierde des Rieckhof.“
Immer wieder bemühen sich Hansen und sein Team, auch große Namen nach Harburg zu holen. So kommt im Januar jeden Jahres Lotto King Karl mit seinen Barmbek Dream Boys nach Harburg. Eigentlich ist Lotto für den Rieckhof mittlerweile zu groß – aber hier ist eben sein Wohnzimmer, wie er es liebevoll nennt. Denn von Anfang an, als er noch recht unbekannt war, ist er hier aufgetreten. Eigentlich klar, denn die Rieckhof-Kneipe, die seit 20 Jahren von den Elbe Werkstätten betrieben wird, ist eine bekannte HSV-Kneipe.
Im Februar ist es dann der Hamburger Sänger und Songwriter Stefan Gwildis, der die Bühne erklimmen wird. Er liest anlässlich des 200. Geburtstages von Theodor Storm dessen vielleicht bekanntestes Werk, den "Schimmelreiter" in einer Neuinterpretation von Dr. Sonja Valentin.
Wer diese Erfolgsstory feiern möchte, der kann dies heute, am Samstag den 16. November, im Rieckhof ab 20 Uhr tun. Der Eintritt kostet an der Abendkasse 18 Euro.