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Kriseninterventionsteam des DRK wieder voll einsatzfähig

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Enge Kooperation unter Beachtung von Distanzregeln: Malte Stüben (links) und Olav Meyer-Sievers vom DRK-Kriseninterventionsteam mit Sandra Levgrün, Pressesprecherin der Polizei Hamburg.  | Foto: Polizei Hamburg
Enge Kooperation unter Beachtung von Distanzregeln: Malte Stüben (links) und Olav Meyer-Sievers vom DRK-Kriseninterventionsteam mit Sandra Levgrün, Pressesprecherin der Polizei Hamburg. | Foto: Polizei Hamburg

Harburg. Wenn Menschen nach psychisch stark belastenden Ereignissen Unterstützung brauchen, ist das Kriseninterventionsteam (KIT) Hamburg des DRK für Polizei und Feuerwehr zu jeder Tages- und Nachtzeit alarmierbar – normalerweise. Aufgrund der Corona-Pandemie war es seit Ende März zu einer Zwangspause gekommen, der ersten seit der Gründung des ehrenamtlichen Teams zur psychosozialen Notfallversorgung beim Deutschen Roten Kreuz in Hamburg-Harburg vor mehr als 20 Jahren. Inzwischen ist das KIT jedoch wieder voll einsatzfähig, leistet „Erste Hilfe für die Seele“ und stellt sich in gewohnt enger Kooperation mit der Polizei und anderen behördlichen Stellen in Hamburg den besonderen Herausforderungen in Corona-Zeiten.

„Um die Menschen, denen wir in den vielleicht schwersten Stunden ihres Lebens zur Seite zu stehen, ebenso wie uns selbst vor einer möglichen Ansteckung mit dem Virus zu schützen, hatten wir unser Angebot schweren Herzens vorübergehend eingeschränkt“, erklärt KIT-Leiter Malte Stüben. Einsätze unter freiem Himmel sowie telefonische Beratungen fanden statt, nicht aber die Betreuung zum Beispiel in Privatwohnungen. „Jetzt sind wir froh, unsere Aufgabe wieder voll erfüllen zu können. Wer in diesen Zeiten zum Beispiel durch einen plötzlichen Todesfall einen geliebten Menschen verliert, braucht gerade jetzt jede verfügbare Unterstützung. Und auch wenn wir Abstand halten müssen, sind die Betroffenen doch nicht allein.“ Als zu Beginn der Corona-Krise Schutzausrüstung in Form von Atemschutzmasken, Desinfektionsmittel oder Handschuhe knapp waren, wurde diese im Rettungsdienst und in der Pflege dringend gebraucht. Inzwischen gibt es wieder ausreichend Ressourcen, so dass alle 50 KIT-Helferinnen und Helfer vom DRK bedarfsgerecht ausgestattet wurden und die nötigen Schutzmaßnahmen konsequent umsetzen können.

Gute Nachrichten also, die Teamleiter Malte Stüben und KIT-Referent Olav Meyer-Sievers der neuen Pressesprecherin der Polizei Hamburg, Sandra Levgrün, jetzt bei einem Kooperations- und Kennenlerntreffen überbringen konnten. Die Zusammenarbeit von Polizei und KIT ist der zentrale Bestandteil der psychosozialen Notfallversorgung in der Hansestadt, Dreiviertel aller Alarmierungen des Kriseninterventionsteams erfolgen durch Polizeikräfte. Häufig ist der Anlass ein tödlicher Unfall oder Freitod. Die ehrenamtlichen, vom DRK Hamburg-Harburg für ihre Aufgabe umfassend qualifizierten Helferinnen und Helfer begleiten die Einsatzkräfte dann beim Überbringen der Todesnachricht an die Angehörigen. Sie bleiben bei den Betroffenen, bis die nächsten Schritte geklärt sind, zum Beispiel Unterstützung aus dem Familien- oder Freundeskreis eintrifft oder eine professionelle psychologische Betreuung organisiert wurde.

„Die gute Kooperation mit der Polizei ist eine wichtige Grundlage für unsere Arbeit“, betont KIT-Referent Olav Meyer-Sievers. Er führt unter anderem Informationsveranstaltungen zur Arbeit des Kriseninterventionsteams vor Polizeibeamten oder -anwärtern durch. Auch durch diesen intensiven Kontakt steigen Jahr für Jahr die Einsatzzahlen: Im Jahr 2019 lag die Zahl der Alarmierungen bei genau 365, also durchschnittlicher einer Alarmierung täglich. Dabei wurden 1.123 Menschen betreut. Das Risiko langfristiger traumatischer Schäden sinkt für diese Betroffenen deutlich. Finanziert wird die Arbeit der ehrenamtlichen KIT-Helferinnen und Helfer durch Spenden. Informationen unter www.kit-hamburg.de oder Tel. 040 / 76 60 92-69.

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