Vahrendorf. 1, 2 oder 3? Wieviele Luchsbabys die Tierpfleger im Wildpark Schwarze Berge in Vahrendorf gleich erwarten werden, wissen sie noch nicht,als sie mutig an die Wurfhöhle von Luchsmama Ronja treten. Die junge Luchsmutter hat sich Mitte Mai zurückgezogen, um ihren Nachwuchs auf die Welt zu bringen. Heute steht für die wilden Kätzchen nicht nur der erste Tierarztbesuch an, sondern auch die Namenstaufe von Ex-Fußball-Nationalspieler Torsten Frings, der früher auch bei Werder Bremen kickte.
„Wir sehen den Luchsnachwuchs gerade zum ersten Mal“, berichtet Manuel Martens, leitender Tierpfleger im Wildpark Schwarze Berge. Solange der Nachwuchs noch so klein ist, wird er von seiner Mutter streng bewacht und gut versteckt. Das ist auch nötig, denn bei der Geburt sind Luchsbabys mit ihren 250-300 Gramm noch blind und hilflos. Erst nach etwa zwei Wochen öffnen sie ihre blauen Augen und fangen langsam an, die Welt zu erkunden. „Die Entwurmung ist jetzt nötig, denn wenn sie in den nächsten Wochen den Bau verlassen, sollen sie geschützt sein“, erklärt Manuel Martens, der mittlerweile drei junge Luchse aus der Baumhöhle geholt hat und der Tierärztin Dr. Martina Schmoock überreicht.
Einmal Herz abhören, Gebiss anschauen,ein ID-Chip unter die Haut, ein kleiner Schluck milchige Wurmkur - und schon ist die erste Untersuchung überstanden. Ganz überraschend für alle, es sind drei Mädchen. Eine Seltenheit, denn Mutter Natursorgt normalerweise dafür, dass im Wurf auch ein Stammhalter dabei ist. Nach dem Gesundheits-Check durfte sich Luke, der fünfjährige Sohn von Frings, einen der kleinen Luchse aussuchen und zusammen mit Papa taufen. „Ich liebe den Wildpark, und ganz besonders die Luchse haben es mir und meinem Sohn angetan“, berichtet Torsten Frings. „Ich freue mich sehr, Tierpatefür einen dieser kleinen Schützlinge zu werden.“
Getauft wurde das kleinste fauchende Luchsmädchen auf den Namen Rocky. „Den Namen hat sich mein Sohn gewünscht“, sagt Frings, als ihnen feierlich die Urkunde überreicht wurde. Auch wenn Luchsmädchen Rocky das mit dem Wasser auf dem Kopf nicht ganz verstanden hat, gefallen ihr die kleinen Kuscheleinheiten vom Ex-Nationalspieler sehr. Die beiden Katzen-Schwestern von Rocky benötigen ebenfalls einen Namen.
Wer eine Idee hat,kann noch bis nächste Woche über den Facebook- oder Instagram-Account vom Wildpark Schwarze Berge mit abstimmen. Aber jetzt geht es erstmal wieder zurück zu Mama Ronja, die schon sehnsüchtig auf ihre drei kleinen Mädchen gewartet hat. Bis zum Alter von etwa neun Wochen werden die Jungen noch von ihr gesäugt. Zurzeit können Besucher die kleinen Pinselohren in der offenen Luchs-Baumhöhle im Wildpark Schwarze Berge tanzen sehen. Schon bald gehen sie mit Mama und Papa auf Streifzug.