Fischbek. Die für den 10. November geplante Gemeindeversammlung der Fischbeker Cornelius-Gemeinde musste auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Pastor Gerhard Janke: "Wir wollten mit allen Gemeindegliedern über die Pläne zur Bildung eines »Pfarrsprengels« ins Gespräch kommen. Dieser Gedankenaustausch muss nun verschoben werden, aber wir wollen die Gelegenheit für ein paar grundlegende Informationen zum Thema nutzen: In unserer Gemeinde haben wir mit dem Weggang von Pastorin Senf erleben müssen, dass ihre Stelle nicht wieder neu besetzt wurde – dass es also in Fischbek plötzliche eine halbe Pfarrstelle weniger gab. In unseren Nachbargemeinden setzt sich diese Entwicklung fort. In Finkenwerder wurde gerade in diesem Sommer ebenfalls eine halbe Stelle gekürzt, und zum Jahreswechsel wird dies auf die Thomas-Gemeinde zukommen."
Das Problem - nicht nur in Fischbek: Die Kirche wird insgesamt kleiner, die Mittel schwinden und durch die Pandemie verschärft sich diese Entwicklung. Es gibt Prognosen, nach denen in zehn Jahren nur noch vier Pfarrstellen für die sieben Gemeinden in der gesamten Region Süderelbe vorhergesagt werden. Das sind unerfreuliche Perspektiven.
Pastor Gerhard Janke: "Also müssen wir uns etwas einfallen lassen, um das Beste aus der Entwicklung zu machen. Ein Instrument erproben wir schon seit einigen Monaten. Wir haben die Gottesdienstzeiten bei uns und in den Nachbargemeinden so verändert und angepasst, dass ein Pastor an einem Sonntag mit einer Predigt in zwei Gemeinden hintereinander Gottes Wort verkündigen kann. Das hat sich schon bewährt. Dieses Modell füllt Lücken, und zugleich fördert es die Vielfalt auf den Kanzeln und stärkt die gute Nachbarschaft zwischen den Süderelbegemeinden."
Dass Pastorinnen und Pastoren über die Gemeindegrenzen hinweg gemeinsam pastorale Aufgaben verantworten, könnte auch in anderen Arbeitsbereichen eine gute Möglichkeit sein. Dafür gibt es in der Cornelius-Kirche eine besondere Konstruktion, den sogenannten »Pfarrsprengel«.