Harburg/Hamburg. Es ist eiskalt draußen. Nachts gehen die Temperaturen deutlich in den Minusbereich. Absolute Lebensgefahr für alle, die auf der Straße Leben und kein Dach über dem Kopf haben. Schon zwölf Menschen sind in der Hansestadt seit Dezember aufgrund der Kälte gestorben. Und es bleibt so kalt. „Damit kommen die Menschen, die obdachlos sind, in eine Situation, die für sie lebensbedrohlich ist“, stellt Klaus Wicher, Hamburger Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD), klar.
Die Öffnung des Winternotprogrammes kommt bei vielen Menschen in der Zeit der Coronapandemie auf der Straße nicht an. „Viele von ihnen fürchten sich vor einer Infektion mit Corona, schließlich sind sie alle gesundheitlich nicht gut aufgestellt“, erklärt Wicher. „Sie gehen nicht in die Unterkünfte des Winternotprogramms, weil sie dort mit zu vielen Menschen in einem Raum übernachten müssten.“
Deshalb plädiert Wicher eindringlich dazu, günstige Hotelzimmer für Obdachlose zu besorgen. „Hotelzimmer für Obdachlose retten jetzt Leben“, so Wicher. Außerdem würde so die durch den Lockdown angeschlagene Hotelbranche unterstützt werden, wo die Zimmer in den Hotels jetzt sowieso weitgehen leer stünden. Auch hätten viele der Menschen auf der Straße durch diesen niedrigschwelligen Ansatz des „Housing First“ die Chance, von der Straße wegzukommen.
Weil die Stadt bisher zu zögerlich agiere, engagiert sich jetzt der SoVD Hamburg. Klaus Wicher warb bei der Reichsbundstiftung in Hannover für das „Housing First“ Projekt und konnte für das Wohnungslosen Zentrum der Diakonie Hamburg eine Spende von 7.500 Euro erreichen. Berlin sei schon zu Beginn der Pandemie im vergangenen April in ein „Housing-First“-Programm eingestiegen - mit dem Ziel, Obdachlosigkeit bis 2030 ganz „abzuschaffen“. „Dies sollte sich unsere Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhard auch mal auf die Fahnen schreiben“, so Wicher.
Hier kann gespendet werden:
Caritas Hamburg
Darlehnskasse Münster
IBAN: DE34400602650202020800
Diakonie-Stiftung MitMenschlichkeit
Hamburger Sparkasse
IBAN: DE76 2005 0550 1230 1432 55
Der Verein Schrödingers in alten Norwegerheim im Schanzenpark hat auf seinem Gelände eine Ausgabestelle der Tafel eingerichtet. Jeden Montag werden dort von 13 bis 15 Uhr fertig gepackt Lebensmitteltüten ausgegeben. Und der Verein hat Platz gemacht und gut gepolsterte Zelte für Obdachlose aufgebaut. Hierfür werden Heizdecken gesucht: Tel: 040 / 43 28 18 94, Mail: