3. „Plattdeutscher Mühlenschnack“ 2021 im Mühlenmuseum Moisburg

| Niels Kreller | Life
3. Plattdeutscher Mühlenschnack, Dr. Heinz Harms (links) und Walter Marquardt vor Moisburger Wassermühle. | Foto Uwe Stelling
3. Plattdeutscher Mühlenschnack, Dr. Heinz Harms (links) und Walter Marquardt vor Moisburger Wassermühle. | Foto Uwe Stelling

Hollenstedt-Moisburg. Beim dritten Plattdeutschen Mühlenschnack 2021 wird es literarisch: Die Brüder Rudolf und Johann Kinau und ihre Gedichte, Döntjes und Prosa stehen am Freitag, 24. September, ab 15 Uhr im Mittelpunkt. Johann Kinau wurde unter seinem Künstlernamen Gorch Fock vor allem mit dem Roman „Seefahrt tut Not“ berühmt, Rudolf Kinau ist durch die NDR-Sendereihe „„Hör mal´n beten to“ bekannt geworden.

Dr. Heinz Harms, Walter Marquardt und die Plattdeutsch-AG „NettWark Platt Buxthu“ des Heimat- und Geschichtsvereins Buxtehude stellen die bekannten Heimatdichter vor. Im Anschluss gibt es bei Kaffee und Kuchen ausführliche Diskussionen und angeregte Gespräche – selbstverständlich alles op platt. Der Eintritt ist frei. Aufgrund der aktuellen Bestimmungen ist die Teilnehmerzahl auf 30 Personen beschränkt und eine Anmeldung bis 20. September unter Telefon 0 40/790 17 60 notwendig. Beim Mühlenschnack werden alle aktuell gültigen Hygieneregeln eingehalten. Bis Ende Oktober findet der Mühlenschnack jeden letzten Freitag im Monat statt.

Das Leben der kleinen Leute, der Alltag zu ihrer Zeit stehen im Werk von Johann Kinau (1880-1916) und Rudolf Kinau (1887-1975) im Mittelpunkt. Aufgewachsen als Söhne des Hochseefischers Heinrich Kinau in Finkenwerder prägten vor allem die Fischer der Elbinsel ihr literarisches Werk und ihre Berufswahl.

Gorch Fock fand nach einer kaufmännischen Ausbildung eine Anstellung als Kontorist in Meiningen/Thüringen. Viele Theaterbesuche brachten ihn zur Schriftstellerei. Erste plattdeutsche Erzählungen und Gedichte veröffentlichte Gorch Fock 1904. Sein bekanntestes Werk, der auf Hochdeutsch geschriebene Roman „Seefahrt ist Not“, ist 1913 erschienen. Darin steht das Leben eines Hochseefischers im Mittelpunkt.  Im Ersten Weltkrieg wurde Gorch Fock 1915 eingezogen und kam auf eigenen Wunsch zur Marine. Als Ausguck des Kreuzers „Wiesbaden“ ist er 1916 in der Seeschlacht im Skagerrak mit dem Schiff untergegangen. Seine Leiche wurde in Schweden an Land getrieben. Dort ist er auf einem Soldatenfriedhof begraben. Das Segelschulschiff der Bundesmarine wurde nach ihm benannt.

Rudolf Kinau war nach der Schulzeit als Elbfischer und danach als Hochseefischer auf dem Ewer seines Vaters beschäftigt. Auf der Seemannsschule legte er sein Steuermannspatent für große Fahrt ab. Nach einem Jahr Fahrt auf einem Handelsschiff trat er wegen der schlechten Wirtschaftslage in der Schifffahrt eine Stellung in der Hamburger Fischhalle an. Seine erste Geschichte schrieb er 1916 als Nachruf auf seinen Bruder. Später ist er durch den Rundfunk sehr bekannt geworden, vor allem durch die NDR-Sendereihe „Hör mol´n beten to“. Er schrieb zahlreiche Bücher, Hörspiele und Theaterstücke, in denen immer wieder seine Liebe zu Finkenwerder und zur plattdeutschen Sprache deutlich wurde.

Bei jedem Plattdeutschen Mühlenschnack steht ein anderes Thema im Fokus – Wissenswertes aus Region, Geschichte, Literatur und vielen anderen Bereichen. Als profunder Kenner der alten Regionalsprache steht Dr. Heinz Harms aus Hollenstedt, Erster Vorsitzender des Vereins För Platt, bereit. Er moderiert einen Nachmittag für alle Interessierten, die gern op platt schnacken möchten.

Plattdeutsch oder Niederdeutsch ist die ursprüngliche Sprache der Region. Aktuell sprechen rund 14 Prozent der Norddeutschen die Regionalsprache, die im Sinne der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen anerkannt ist. Das Interesse am Plattdeutschen steigt beständig: Lesewettbewerbe, Schulunterricht und zweisprachige Ortsschilder bringen die Sprache immer mehr in den Alltag zurück.

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