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Pastor Jürgen P. Stahlhut aus Buchholz wechselt ins Militärpfarramt nach Lüneburg

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Buchholz. Als Pastor der Buchholzer St. Johannis-Kirchengemeinde hat es Jürgen P. Stahlhut geschafft, die Gemeinde zu einer attraktiven Kulturkirche zu entwickeln. „Ohne diesen engagierten Kirchenvorstand hätte ich das nie erreicht“, sagt Stahlhut. Der Theologe hatte Ideen, probierte Neues aus, einte die Gemeinde und hatte Erfolg. „Ich glaube, ich kann Menschen motivieren, etwas anstoßen, Strukturen schaffen und Brücken bauen“, sagt Stahlhut. Nun wechselt er zum 1. August als Dienststellenleiter des neu aufzubauenden Militärpfarramts nach Lüneburg.

„Unsere Töchter sind aus dem Haus, ich suchte nach einer neuen Herausforderung, wollte aber keine andere Gemeinde leiten.“ Jürgen Stahlhut wird am Sonntag, 23. Juni, im Gottesdienst ab 17 Uhr von Superintendent Dirk Jäger verabschiedet. „Ich bin dankbar für die Zeit in St. Johannis. Ich weiß, dass die Gemeinde jetzt so stark aufgestellt ist, dass es auch ohne mich weiter gut läuft. Nun freue ich mich auf die neue Aufgabe“, sagt Stahlhut.

Als er vor zehn Jahren nach St. Johannis kam, war die Gemeinde gespalten, der Kirchenvorstand zerbrochen. „Ich war am Anfang hier als Brückenbauer gefragt. Deshalb war es mein persönliches Highlight in all den zehn Jahren, als sich nach vier oder fünf Jahren zwei Kirchenvorsteher aus den zerstrittenen Lagern nach dem Sylvester-Gottesdienst umarmten“, sagt Jürgen Stahlhut. Der Pastor krempelte mit dem Kirchenvorstand die Gemeinde um, ließ sie darüber nachdenken, was sie für die Menschen in Buchholz tun könne. „Wir füllten das bereits erarbeitete Leitmotiv ‚Glauben leben - fröhlich, offen und entschieden‘ in drei Schwerpunkten – Familie, Diakonie und Kultur - mit Inhalten.“

Im Schwerpunkt Familie etwa mit der Kirche für Knirpse, Vater-Kind-Wochenenden oder Familiengottesdiensten mit Mittagessen. Im Bereich Diakonie bot die Gemeinde Veranstaltungen gegen Einsamkeit im Alter an, wie etwa den Kochtreff. Stahlhut übernahm die Beauftragung für die Tschernobyl-Ferienaktion des Kirchenkreises, und die Gemeinde engagierte sich stark in der Flüchtlingsbetreuung und für das Projekt „Royal Aids Prevention Organization“ in Uganda. Die Angebote waren erfolgreich, die Gemeinde wuchs zusammen. „Besucher sagen uns oft, dass wir wie eine große Familie auf sie wirken, bei der Gäste willkommen sind und die zusammenhält.“

„Im kulturellen Bereich gab es immer schon schöne Konzerte in St. Johannis, angestoßen von Marlene Kockel. Aber erst mit den „Prinzen“ wurden wir auch außerhalb unserer Gemeinde richtig bekannt“, sagt Stahlhut. Für das Konzert ihrer Kirchentour war den „Prinzen“ die St. Johanniskirche zu klein, so stellte die Gemeinde alle Stühle raus und man hatte Platz für 500 stehende und 70 sitzende Gäste. Das Konzert war binnen vier Stunden ausverkauft, der Anfang war gemacht.

„Da spürten wir, dass wir noch Größeres wagen und schaffen würden“, sagt Stahlhut, der in Konzert-Pausen Cocktails mixte. Es folgten Konzerte mit regionalen und überregionalen Künstlern, etwa den Wise Guys, Nina Petry oder Angelika Milster. Dazu kamen Ausstellungen, Lesungen und Vortragsreihen. Meist ist der Eintritt frei: „Jeder ist hier willkommen und soll unabhängig vom Geldbeutel schöne Abende verbringen dürfen.“

Seit 2014 ist St. Johannis Kulturkirche, seit 2018 signifikante Kulturkirche und erhält für vier Jahre 50.000 Euro pro Jahr von der Hanns-Lilje-Stiftung. Dafür arbeitet St. Johannis mit nicht-kirchlichen Kulturträgern wie etwa dem Kunstverein Buchholz zusammen. „Wir geben jedes Jahr ein Thema vor und suchen einen Künstler, der dann daraus eine Ausstellung mit Menschen zusammen entstehen lässt.“ In diesem Jahr ist es das Thema „Wahrheit und Perspektive“, an dem der Künstler Thilo Droste aus Berlin mit Schülern des Gymnasiums Am Kattenberge arbeitet.

„Ohne einen so mutigen und engagierten Kirchenvorstand hätte ich das nie geschafft. Auch jetzt nach dem Tod unseres langjährigen Kirchenvorstands-Vorsitzenden Rainer Rucks halten alle zusammen. Die Kirchenvorsteher Klaus Skulimma, Heiko Rohwer, Brigitte Voss-Ziegenbein und Stefan Fischer knien sich sehr in die Arbeit.“ Der Tod von Rainer Rucks im Mai bei einer Wanderung auf Hiddensee war ein großer Schock für die Gemeinde. „Wir waren ein geniales Paar. Er der Finanz- und Verwaltungschef und ich der kreative Pfarrer“, sagt Stahlhut.

Zum 1. August wird er als Dienststellenleiter ein neues Militärpfarramt in Lüneburg aufbauen, in der Militärkirchengemeinde St. Stephanus in Munster tätig sein und auch wieder Soldaten in Auslandseinsätze begleiten. Eine altbekannte Aufgabe: Vor seiner Zeit in Buchholz war Stahlhut sechs Jahre lang Militärpfarrer in Munster und fünf Jahre lang beim Sanitätskommando II in Diez an der Lahn, mit Auslandseinsätzen in Bosnien und Afghanistan.

In seiner Freizeit will er weiterhin viel Sport machen, kochen, Italienisch lernen und mit seiner Frau Ulrike verreisen. „Ich lese leidenschaftlich gern Reiseführer. Mein Traum ist es, ein Jahr lang Italien zu bereisen, den ganzen Stiefel entlang.“ Mit seiner Frau bleibt er in Buchholz wohnen, da sie in einer Bendestorfer Arztpraxis arbeitet. „Vielleicht engagiere ich mich dann ehrenamtlich im kulturellen Bereich“, sagt Stahlhut. Dass er das sehr gut kann, hat er mehrfach bewiesen.


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