Ohlendorf. Nach einem sehr spannenden Wettkampf zwischen drei Königsanwärtern und 627 Schüssen gab Andreas Köhler um 17.10 Uhr den Schuss ab, der den Rumpf des Vogels der Schützenkameradschaft Ohlendorf zu Fall brachte. Der 2004 in die Kameradschaft aufgenommene Lufthansa-Fluggerätemechaniker ist für sein Steckenpferd, das gemütliche und ausgiebige Grillen bekannt. Aus diesem Hobby bezieht der nun 52-Jährige seinen Beinamen. Zusammen mit seiner Königin Elke und den ernannten Adjutanten Burkhard Buhrow mit Ehefrau Kerstin und Ingo Meyer mit Ehefrau Inga will „der Grillmeister“ ein großes Jahr erleben.
Damenkönigin wurde mit dem besten Teiler Uta Storm. Sie ist in Ohlendorf für den Wirtschaftsbetrieb verantwortlich und ernannte ihre Freundin Dorothee Schlegel zur Adjutantin. Neuer Jungschützenkönig ist Tobias Buhrow. Ihm gelang es bereits nach einer Stunde, den Rumpf fallen zu lassen. Zu seinem Adjutanten ernannte er Christoph Lüllau.
Kinderschützenkönig wurde Justin Scheffler, Kinderschützenkönigin Merle Meyer. Der neue Prinz ist Tjark Kreller, Prinzessin Inka Kallbach. Die Ohlendorfer Schützen hatten das Dorf mit Flaggen der Schützenkameradschaft geschmückt und bauten das Königstor vor der Königsburg auf, das anschließend mit der Girlande geschmückt wurde. Am Freitag begann der offizielle Teil um 18 Uhr mit dem Kommers beim König. Um 22 Uhr wurde der große Zapfenstreich am Ehrenmal zelebriert, anschließend trafen sich Schützen und Bürger im Schützenhaus zum gemütlichen Ausklang.
Der Samstag startete am Schützenhaus. Nach dem Antreten wurde der König mit Gefolge abgeholt und das Orden- und Preisschießen begann. Nach dem leckeren Schützenfrühstück sprachen der Ortsbürgermeister Dr. Norbert Wilezich sowie der 2. Stellvertreter der Gemeindebürgermeisterin Andreas Rakowski ihren Dank für die Einladung aus. Besonders erheiternd waren die Grußworte von Pastor Hans-Georg Wiberneit, der eine humorvolle Festrede über das Vogelschießen hielt.
Danach wurden verdiente Mitglieder geehrt. Die höchste Auszeichnung erfuhr in diesem Jahr der Erste Vorsitzende Eyck Morche. Ihm wurde, in Anerkennung der Verdienste um den Verband, die Verdienstmedaille in Bronze des Schützenverbandes Hamburg und Umgegend e.V. verliehen. Und dann hatte Stefan Effinger noch eine Überraschung: Er überreichte der Schützenkameradschaft Ohlendorf von 1900 e.V. ein Acrylglasschild „Immaterielles Kulturerbe Schützenwesen“.
Am 4. Dezember 2015 nahmen die Deutsche UNESCO-Kommission und die Kultusministerkonferenz das „Schützenwesen in Deutschland“ in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes auf. In ihrer Begründung würdigen das zuständige Expertenkomitee und die Kultusministerkonferenz das Schützenwesen als Ausdruck lokal aktiver Kulturpraxis mit lebendiger Traditionspflege, die stark in örtliche Sozial- und Kulturmilieus eingebunden ist. Es gibt vielfältige Maßnahmen zu Weitergabe, unterschiedliche Formen der Jugendarbeit und eine aktive Pflege regionaler und europäischer Verbindungen. Auch die Verpflichtung gegenüber sozialem Engagement und ziviler Kultur im Umgang mit Waffentechnik und Waffengebrauch sowie der integrative Charakter wurden hervorgehoben.
Das freudig angenommene Schild wird demnächst am Ohlendorfer Schützenhaus angebracht. Nach Kaffee und Kuchen wurden Bratwurst, Freibier und andere Leckereien dankend angenommen. Ab 20 Uhr gab es eine Happy Hour und Musik vom DJ MaKo. Das Wetter hielt sich und der Tanz konnte draußen stattfinden. Es war eine sehr gute Stimmung und Jung und Alt tanzten bis weit nach Mitternacht durch.
Am Sonntag wurden die Kinder am Schmiedeberg zum Kinderschützenfest abgeholt. Gleichzeitig konnten interessierte Gäste am Bogenschießen teilnehmen. Ab 15 Uhr sorgte das Swing Orchester Stelle für Stimmung und um 19 Uhr begann, worauf alle Anwesenden gefiebert hatten, die Proklamation der neuen Majestäten.
Am Montag fand der Gottesdienst in Ohlendorf am Schützenhaus statt und nach dem traditionellen Heringsessen, fand das gelungene Schützenfest in Ohlendorf einen sehr entspannten Ausklang.