Ramelsloh. Bereits zum dritten Mal kam die DRK-Kita in Ramelsloh in den besonderen Genuss, afrikanische Rhythmen und Klänge hautnah zu erleben: Der namibische Chor Thlokomela, der gerade auf großer Deutschland-Tournee ist, gastierte nicht nur zu einem Konzert in der Stiftskirche Ramelsloh, sondern gab auch einen Workshop für die Kinder der Elementargruppen der Kindertagesstätte im Kinderlandsweg. Mit imposanten Stimmen, einzigartigen Lauten und rhythmischen Gesängen wurden die Kinder und Erzieher in die musikalische Welt ihrer namibischen Gäste geholt.
Mit Liedern wie „I love you Jesus deep down in my heart“ oder „Telephone to Jesus“ traf das Ensemble das Thema ihrer Tournee „Wat god doen, is well gedoen – was Gott tut, ist wohlgetan“ auch hier auf den Punkt. Für die Kinder der Kindertagesstätte eine einzigartige Erfahrung: „Die Kinder erleben hautnah eine andere und mitreißende Kultur. Das macht nicht nur sehr viel Spaß, sondern fördert auch Toleranz und den Blick über den Tellerrand hinaus“, sagte Bärbel Peper, Leiterin der DRK-Kindertagesstätte.
Über Thlokomela: "Thlokomela" heißt: "Pass auf!" Und aufpassen muss man in den Wellblechhütten-Siedlungen weit draußen vor der Stadt. Vor allem, dass man sich nicht aufgibt oder in den Strudel von Perspektivlosigkeit und Kriminalität gerät. Der Leiter der Gruppe Thlokomela, Dawid Sauber: „Von außen betrachtet ist unser Leben alles andere als leicht. Die meisten von uns finden trotz Schulabschluss keine Arbeit und wohnen in Wellblechhütten ohne Strom und Wasser. Aber davon lassen wir uns nicht unterkriegen. In unserer afrikanischen Musik finden wir eine Kraft, die uns immer wieder aufstehen lässt. Selbst wenn wir kaum die Umstände verändern können, so arbeiten wir an unserer Lebenseinstellung.“
2008 begann Thlokomela als ein reines Chorprojekt. Iinzwischen ist dank deutscher Unterstützung ein Posaunenchor hinzugekommen. Dem Chorleiter ist es besonders wichtig, außer der musikalischen Bildung, sich auch der aktuellen Probleme der Jugendlichen anzunehmen. Thlokomela zeigt sich mit leisen, nachdenklichen und immer wieder überraschend lebensstrotzenden Darbietungen. An Thlokomela wird deutlich: Afrika hat mehr zu bieten als Entertainment und negative Schlagzeilen. „Pass auf“ oder Thlokomela ist dafür ein gelungenes Beispiel eines funktionierenden Selbsthilfeprojekts.