Harburg. Heute wurde es ganz offiziell eröffnet: Das „Archäologische Schaufenster Harburg“ in der Schloßstraße, gleich neben der Bushaltestelle. Es ist ein neues Projekt, ein Meilenstein. „Wir werden einen neuen Schritt wagen: Wir zeigen Geschichte an dem Ort, an dem sie geschehen ist“, erläutert Dr. Michael Merkel, Leiter der Stadtgeschichte beim Archäologischen Museum Hamburg / Helms-Museum (AMH), das die drei Schaufenster bespielt. Die Schaufenster gehören dem Museum. Nach harten und zähen Verhandlungen, so berichtete Museumsdirektor Prof. Rainer-Maria Weiss mit einem Augenzwinkern, habe man sich den Forderungen des Eigentümers gebeugt und den Kaufpreis von einem Euro gezahlt. Eigentlich habe man den Raum ja kostenlos haben wollen.
Was in den drei Fenstern multimedial aufbereitet gezeigt wird, sind die Erkenntnisse aus den jüngsten Forschungen des AMH zur Harburger Stadtgeschichte. Die Grabungen in den Jahren 2012-2014 auf dem 12.000 Quadratmeter großen Areal brachten mehr als 36.000 Funde ans Tageslicht.
Drei Fenster blicken mit moderner Technik in die Vergangenheit
Neue Publikation des Museums: „Die Harburger Schloßstraße“ erschienen
Einher mit den Schaufenstern geht auch die neue Publikation „Die Harburger Schloßstraße“ des AMH. Denn auch wenn heute das Harburger Zentrum südlich der Bahnschienen liegt, so war in der Schloßstraße im Mittelalter die Keimzelle Harburgs. Der dynamische Aufschwung des Binnenhafens machte - insbesondere im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Hamburg - im Vorfeld großer Bauvorhaben umfangreiche archäologische Ausgrabungen erforderlich.
Tausende geborgene Funde und dokumentierte Baustrukturen erzählen von den Anfängen Harburgs als Grenzfestung, beleuchten vor allem die Zeit als Residenzstadt unter den Harburger Herzögen und gewähren Einblicke in das alltägliche Leben der früheren Bewohner Harburgs.
In dem Buch präsentiert das Museum nun erstmals die aktuellen Forschungsergebnisse der Ausgrabung mit brillanten Fotos und anschaulichen Plänen. Auf fast 150 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen wird die Entwicklung der Harburger Schloßstraße von den Anfängen bis heute zu einer spannenden Zeitreise. „Die Schloßstraße war einmal richtig, richtig schön“, gerät Archäologe Weiß beim Betrachten der doppelseitigen Abbildung einer Ansichtskarte der Straße aus dem Jahr 1911 ins Schwärmen.
Das Buch ist für 19,90 Euro ab sofort im Museumsshop erhältlich und kann unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! schriftlich oder unter 040/42871-2497 telefonisch bestellt werden. Die Bestellung erfolgt unter Vorkasse zzgl. Versandkosten.