Harburg/Fischbek/Klecken/Hollenstedt/Todtglüsingen. Mit dem 17. Band der neuen Folge der Zeitschrift „Hammaburg“ schließt das Archäologische Museum in Harburg an eine mehr als 70-jährige Forschungstradition an, die seit 1948 die Publikation archäologischer Ausgrabungsergebnisse aus Hamburg und den angrenzenden Regionen zum Ziel hat. Der neue Band enthält aktuelle Forschungsergebnisse, die von der ausgehenden Altsteinzeit bis in die Neuzeit reichen. Die spannenden Berichte sind jeweils auf vielfältige Art und Weise mit den archäologischen und historischen Forschungen des Museums verbunden.
Sie beschäftigen sich zum Beispiel mit einem bronzezeitlichen Langhügel in der Fischbeker Heide, der seit 1976 Teil des sehr rege frequentierten Archäologischen Wanderpfades ist, einer Außenstelle des Archäologischen Museums. Ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich des Museums gehört das bekannte und bedeutende Großsteingrab von Klecken, in dessen Nähe kaiserzeitliche und frühmittelalterliche Siedlungsbefunde dokumentiert werden konnten und nun in der aktuellen Ausgabe der „Hammaburg“ vorstellt werden.
Experten des Museums haben außerdem im Jahr 2014 einen alten Wallschnitt des frühmittelalterlichen Burgwalls von Hollenstedt, einer weiteren Außenstelle des Museums, wieder geöffnet und erweitert. Ihr Ziel war es, endlich die lange umstrittene Datierung dieser für die Landesgeschichte enorm wichtigen Befestigungsanlage zu klären.
Die Ergebnisse sind in der neuen Ausgabe nachzulesen. In einem anderen Bericht geht es um die Auswertung einer bauvorgreifenden Ausgrabung in der Hamburger Altstadt, die unmittelbar nördlich der namengebenden Hammaburg Befunde ab dem 9. Jahrhundert erfasste und zu einer Neubewertung des altbekannten „Bischofsturms“ führte, der meistbesuchten Außenstelle des Archäologischen Museums. Eine weitere Studie legt Befunde des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit aus einem Grabungsschnitt auf der einstigen Cremon-Insel im Herzen Hamburgs vor.
Die meisten Beiträge haben eine Gemeinsamkeit: Sie alle fußen auf Ausgrabungen und Forschungen von Dr. Klaus Richter, der bereits seit seiner Schulzeit ab den späten 1950er-Jahren dem Museum und der hier ansässigen Abteilung Bodendenkmalpflege auf das engste verbunden ist. Unzählige Grabungen, Baustellen-Beobachtungen, Feldbegehungen, Fundmeldungen, Fachbeiträge, Vorträge sowie wertvolle Anregungen hat das Museum seither dem unermüdlichen Einsatz von Dr. Richter zu verdanken.
So war er etwa an den im vorliegenden Band vorgestellten Grabungen in der Fischbeker Heide, in Klecken und Todtglüsingen aktiv beteiligt. Am 9. Juli 2017 feierte Klaus Richter seinen 75. Geburtstag und das Museum hat ihm die aktuelle Ausgabe der „Hammaburg“ gewidmet.
Die „Hammaburg“ (275 Seiten mit zahlreichen Fotos und Illustrationen) ist ab sofort zum Preis von 39,90 Euro an den Kassen des Museums erhältlich sowie online über den Museumsshop unter http://shop.amh.de/produkt/hammaburg-nf-17-vor-und-fruehgeschichte-aus-dem-niederelbischen-raum-2017/ .
Informationen:
ISBN 978-931429-32-4, Herausgeber: Rainer-Maria Weiss