Harburg. Nicht jeder hat das nötige „Kleingeld“, um seine Wohnung oder sein Büro mit ansprechender Kunst aufzuwerten. Das braucht man in Harburg jetzt auch nicht mehr, um sich ein passendes Kunstwerk in die eigenen vier Wände zu stellen. Denn seit dem 27. Januar gibt es die Harburger Kunstleihe. Hier können Kunstliebhaber für jeweils drei Monate vorwiegend Werke lokaler Künstlerinnen und Künstler leihen - in Formaten, die eben leihbar sind. Ob Drucke, Fotos, Stiche, Acryl- oder Ölbilder oder auch kleinere Plastiken – die Vielzahl ist nicht nur in den Techniken als auch in den Motiven und Stilisten breit aufgestellt. Schwerpunkt ist dabei die zeitgenössische Kunst. Die Kunstleihe startet mit rund 100 Werken, die teilweise gestiftet, von Spenden gekauft oder als Leihgabe gegeben wurden.
Die Kunstleihe ist beheimatet in der Dreifaltigkeitskirche in der Neuen Straße beim Kulturprojekt „3falt“. „Unsere Erwartungen haben sich wahrlich erfüllt“, so Heiko Langanke vom Kunstleihe Projekt. „Der erste Eindruck und das innere Vorstellungsvermögen, wo man das wohl hinhängen möge, sind die Auslöser. Nun beginnt zuhause der längere Prozess der Erkenntnis.“
Schon in den ersten Tagen konnten sieben Kunstwerke verpackt und zu den Interessenten auf den Weg gebracht werden. „Etliche Stellen unseres Ausstellungsraums sind nun leer und müssen neu gehängt werden. Und Werke, die wir noch nicht erfassen und katalogisierten konnten, warten auf Nachbereitung. Positiver Stress!“, so Langanke.
Finanzielle Unterstützung bekommt die Kunstleihe nun von der Ebelin und Gerd Bucerius ZEIT-Stiftung. Auch diese gibt nach Unterstützung durch die Alfred-Toepfer-Stiftung, der Claussen-Simon-Stiftung, des Harburger Eisenbahnbauverein und dem aufgelösten Verein Kobalt Kunst international nun weitere 3.000 Euro für Materialbeschaffungen. „Ein großartiges Zeichen für die Kunst und ein großes Danke aus Harburg“, so Heiko Langanke. „Es zollt vor allem den lokalen Künstlerinnen und Künstlern den angemessenen Respekt für ihr Tun und ihre Arbeit.“