Trauer um den früheren HAN-Redakteur und "Kulturpapst" Ernst Brennecke
Harburg/Hittfeld. Er hatte noch soviel vor. Zunächst einmal wollte er seinen 70. Geburtstag auf der Insel Nordstrand feiern. Dazu kommt es jetzt nicht mehr: Ernst Brennecke ist in der Nacht zum vergangenen Donnerstag gestorben - nach ersten Informationen an einem Infarkt in seinem Wohnort Hittfeld. Seinen runden Geburtstag wollte er am 14. November auf der Insel Nordstrand feiern. Erst vor wenigen Wochen, in der Zeit vom 15. August bis 15. September, war im Stadtmuseum Harburg die Sonderausstellung „Margrit Rohmann – Retrospektive“ zu sehen gewesen. Die Künstlerin Margrit Rohmann war die vor sieben Jahren verstorbene Ehefrau Brenneckes und wäre in diesem Jahr 75 Jahre alt geworden. An den Vorbereitungen für die Ausstellung war der jetzt so plötzlich verstorbene langjährige Kulturredakteur der Harburger Anzeigen und Nachrichten (HAN) maßgeblich beteiligt gewesen. Er hatte dem Stadtmuseum Harburg den kompletten Nachlass von Margrit Rohmann überlassen.
Ernst Brennecke war mit Leib und Seele Journalist und ein Feuilleton-Redakteur der alten Schule. Von 1970 an mehr als vier Jahrzehnte lang verfolgten Kulturinteressierte aus Harburg Stadt und Land seine entweder mit seinem Namen oder seinem Kürzel "ebe" in den HAN veröffentlichten Kritiken und Artikel. Auch dass es in Harburg den "Kunstpfad" gibt, ist unter anderem ihm zu verdanken. Bei der Tageszeitung, die im Jahr 2013 zum Bedauern vieler Harburger in Stadt und Land aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt wurde, machte er sich vor allem als Ressortleiter Feuilleton einen Namen.
Stets hatte er alle kulturellen Ereignisse in Harburg Stadt und Land im Blick und berichtete für die HAN-Leser ebenso sachkundig wie fundiert darüber. Der 1949 in Peine bei Hannover geborene Brennecke war unter anderem Initiator des Harburger Musikpreises, der bis ins Jahr 2015 vergeben wurde, war Initiator der Hans-Fitze-Straße in Harburg und zudem maßgeblich an der Wiederbelebung des Kunstpfads Harburg beteiligt.
Er schreib auch mehrere Bücher über das Harburger Theater und hielt viele Vorträge für die Reihe "Musik im Gespräch". In diesem Jahr verfasste er noch drei große Artikel für das Harburger Jahrbuch 2019 des Harburger Museums. In seiner Freizeit genoss der Wahl-Hittfelder, der früher auch einmal eine Zeitlang in Ehestorf gelebt hatte, die Natur und Radtouren, die ihn durch ganz Deutschland führten.
Mit vielen Prominenten pflegte Ernst Brennecke in seiner aktiven Zeit als "Harburgs Kulturpapst" über Jahrzehnte enge Kontakte. Zu ihnen gehört auch die Ohnsorg-Schauspielerin und Autorin Sandra Keck, deren Karriere er von Anfang journalistisch begleitete. Auch mit Museums-Chef Prof. Rainer Maria Weiss und vielen Theatergrößen war er sowohl beruflich wie privat freundschaftlich verbunden. In wenigen Wochen, für den 9. November, hatte er sich mit rund 50 weiteren ehemaligen HAN-Kollegen zu einem Wiedersehens-Treffen verabredet. Das muss nun ohne ihn - aber nicht ohne Andenken an ihn stattfinden.
"Mit Ernst Brennecke verliert die Harburger Kulturszene einen langjährigen und überaus kenntnisreichen Beobachter und Begleiter, der durch seine hochkarätige Berichterstattung sehr viel zu ihrer Förderung beigetragen hat", sagt Museumschef Prof. Rainer-Maria Weiss. "Für mich wurde aus den kollegialen Begegnungen zunehmend eine echte persönliche Freundschaft, aus der gemeinsame Publikationen und auch Ausstellungen hervorgingen. Das Harburger Museum und das Theater haben ihm viel zu verdanken."
Die Trauerfeier für Ernst Brennecke soll im engsten Familienkreis stattfinden.
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