Harburg. Die Kultur ist im Lockdown. Welchen Stellenwert, welche Wertschätzung genießt eigentlich die Kultur in Harburg - wie geht es weiter? Diese Frage möchte Heiko Langanke von der Bezirksfraktion DIE LINKE. und Vorsitzender des Kulturausschusses der Bezirksversammlung zusammen mit seinen Gästen am Donnerstag, 19. November, in einem öffentlichen Online-Treffen um 18 Uhr diskutieren. „Der Lockdown hat die Kultur nahezu zum Erliegen gebracht“, so Langanke. „Wir wissen nicht, wie es mit der Pandemie weitergeht, wann wir wieder Veranstaltungen haben werden. Da stellt sich schon die Frage, wie es um die Kultur in Harburg in der Zukunft bestellt ist.“
Dazu hat sich Langanke drei Fachleute eingeladen: den kulturpolitischen Sprecher der Fraktion DIE LINKE. in der Hamburgischen Bürgerschaft Norbert Hackbusch, Heimo Rademaker von SuedKultur und Carsten Lünzmann von der Dreifalt Genossenschaft. „Wir wollen zum einen erörtern, welche Hilfspakete für wen gerade greifen könnten, aber auch um welche realen Probleme sich welche Kulturschaffenden gerade sorgen. In der Diskussion wollen wir nicht abgehoben theoretisieren, sondern einen konkreten Blick auf den Bezirk Harburg werfen“, erläutert Langanke. Anlass für diese Runde dürfte auch die von Langanke vor Kurzem geäußerte Kritik an der Erhebung von Platzgebühren für die „Fight For Live“-Open-Air-Reihe sein, die an mehreren Wochenenden trotz der schwierigen Coronalage Live-Musik-Events in Harburg veranstaltet hatte. „Die rot-grüne Koalition in Harburg hat sich zwar die Kultur auf die Fahne geschrieben und sich selbst 40.000 Euro für einen Kultur-Entwicklungsplan bewilligt. Aktuell wickelt sie aber Kultur schlichtweg ab. Wir haben von SPD und Grünen bisher nur gehört, was alles nicht geht“, so Langanke.
Dies sieht die Koalition aus SPD und Grünen natürlich vollkommen anders. Der Bezirk könne gar nicht über eine Gebührenbefreiung entscheiden, so Heinke Ehlers, stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Fraktion in der Bezirksversammlung und stellvertretende Kulturausschussvorsitzende. Die Kulturbehörde erstatte aber Gebühren, die vom Bezirk erhoben werden grundsätzlich im Nachhinein.
Auf die Kulturbehörde und Kultursenator Carsten Brosda lässt Langanke in dieser Situation aber auch nichts kommen. „Kultursenator Carsten Brosda hat in der Krise erstaunliches für die Kultur geschafft. Und zwar unabhängig davon, ob es um Hoch-, Stadtteil- oder Subkultur geht.“ Unter diesem Desinteresse und der Kulturferne von Sozialdemokraten und Grünen in Harburg, so Langanke, würden auch engagierte und progressive Initiativen und Projekte wie die Genossenschaft Dreifalt leiden, die mit einem innovativen Konzept der Dreifaltigkeitskirche in der Neuen Straße wieder Leben einhauchen wollte.
Daten für die Teilnahme am Online-Treffen:
Termin: Donnerstag, 19. November 2020, 18-19:30 Uhr
Für die Teilnahme per Computer, Tablet oder Smartphone: https://global.gotomeeting.com/join/889315365
Für die Teilnahme per Telefon: +49 721 6059 6510 | Zugangscode: 889-315-365
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