Harburg. Der schwer erkrankte Bezirksamtsleiter Thomas Völsch (SPD) hat Bürgermeister Olaf Scholz gebeten, ihn in den Ruhestand zu versetzen. Gerade noch vor wenigen Wochen war er von der Bezirksversammlung für eine weitere sechs Jahre in seinem Amt bestätigt worden, am 1. Januar hätte er seine zweite Amtszeit antreten sollen. Lange hatte sich Völsch optimistisch bezüglich des weiteren Gesundungsprozesses gezeigt. Aber die aktuelle gesundheitliche Entwicklung hat den 59-jährigen wohl zu diesem Schritt bewegt.
„Über die Nachrichten sind wir sehr bestürzt. Im Vordergrund steht selbstverständlich die Gesundheit Thomas Völschs und wir wünschen ihm und seiner Familie die Stärke und die Kraft, diese Krankheit zu überstehen und wieder vollständig zu genesen“, erklärten der Vorsitzende der Harburger SPD Frank Richter und der SPD-Fraktionsvorsitzende Jürgen Heimath in einer gemeinsamen Erklärung. Völsch habe mit Leidenschaft für den Bezirk gekämpft und viele positive Entwicklungen angestoßen. Und in der Tat: in den 5 ½ Jahren seiner Amtszeit hatte sich Thomas Völsch von einem Verwaltungsbeamten zu einem Harburger Bürgermeister entwickelt, der sich schon zunehmend nicht als Verwalter sondern als politischer Gestalter begriff und auch mal „Hamburg“ die Stirn bot. Diese Entwicklung hatte ihm auch den Respekt nicht nur der Opposition in der Bezirksversammlung gebracht.
Die Leitung des Bezirksamtes übernimmt nur kommissarisch Rechtsdezernent Dierk Trispel. Die Große Koalition wird sich nun auf die Suche nach einem neuen Bezirksamtsleiter machen. „Wir werden in den kommenden Tagen die Situation mit unserem Koalitionspartner analysieren und uns auf ein Verfahren verständigen, mit dem eine gute Nachfolgeregelung für den Bezirk gefunden werden kann“, so Richter und Heimath.