Harburg/Hamburg. Am Mittwoch wehten die Fahnen vor dem Harburger Rathaus auf Halbmast. Denn am späten Mittag fand auf dem Ohlsdorfer Friedhof die Trauerfeier für den verstorbenen Harburger Bürgermeister Thomas Völsch statt. Ja, Harburger Bürgermeister – ohne Anführungszeichen oder ein „sogenannt“ davor. Denn dass Thomas Völsch wirklich Harburgs Bürgermeister war, zeigte sich eindrucksvoll auf der Trauerfeier. Nicht nur der komplette Senat um Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz war gekommen. Viel wichtiger: Aus Harburg kamen Bürger, Nachbarn, Freunde, Genossen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Kultur und Sport, um seiner Frau Susanne, den Kindern und Angehörigen, ihr Beileid auszusprechen und Thomas Völsch zu gedenken. Gut 250 Menschen fanden den Weg in die Kapelle und zeigten welch hohes Ansehen und Respekt er in der Bevölkerung genießt.
Dessen Sarg stand, wie es Trauerrednerin Annette Rosenfeld sagte, in einer Heidelandschaft, die an die Lüneburger Heide und natürlich die Fischbeker Heide erinnern sollte. Sie, wie auch Thomas Völschs Sohn Tobias und auch Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz, erinnerten an die Stationen auf dessen Lebensweg, vor allem aber an den Menschen Thomas Völsch. Dass er ein Genussmensch war und ein gutes Essen und einen guten Tropfen Wein zu schätzen wusste. Aber nicht alleine „Er wollte den Genuss teilen. Das war Teil seiner Großzügigkeit“, erinnerte sich Tobias Völsch. Sie erinnerten an einen Menschen mit einem großen Allgemeinwissen, dem es Freude bereitete, zu lernen und Neues zu erfahren. Und an einen Menschen, mit dem es sich trefflich streiten ließ, dem es aber um die Sache ging. „Ich habe niemals an seiner Motivation gezweifelt, der Liebe zu seinen Mitmenschen und dem Wunsch, ihnen zu helfen“, so Tobias Völsch.
Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz erinnerte sich an Thomas Völsch als jemanden, dessen „Verbindlichkeit und die Fähigkeit zum Ausgleich“ er immer geschätzt habe. „Er hinterlässt eine große Lücke. Wir werden Thomas Völsch sehr vermissen“, schloss Olaf Scholz und sprach damit allen Anwesenden aus der Seele.
Statt Blumen hatte sich Thomas Völsch gewünscht, dass man an das Hospiz für den Hamburger Süden spenden möge, in dem er seine letzten Tage verbracht hatte. Er wird neben seinem Vater auf dem Ohlsdorfer Friedhof unter einem Baum im engsten Familienkreis beigesetzt.