Harburg. Die Harburger SPD windet sich: Auf der Kreisdelegiertenversammlung am Samstag im Landhaus Jägerhof ging es um die Frage, ob die Große Koalition mit der CDU in der Harburger Bezirksversammlung weiter fortgeführt werden soll. Vorangegangen war ein Koalitionskrach um die Nachfolge des verstorbenen Bezirksamtsleiters Thomas Völsch. Die CDU lehnt die von der SPD favorisierte Kandidatin Sophie Fredenhagen (bisher) ab (besser-im-blick berichtete: Koalitionspoker in Harburg geht weiter – SPD: Am 7. Juli wird entschieden).
Daraufhin drohte der Harburger SPD-Parteichef Frank Richter mit dem Ende der Koalition und der Vorstand berief die Delegiertenversammlung ein. Nun soll es aber doch noch weitere Gespräche und Verhandlungen geben. Laut Richter erklärte sich die CDU bereit, noch einmal mit der SPD-Wunschkandidatin zu sprechen.
Allerdings gebe es auch eine Deadline für die Gespräche, so Richter. Die SPD möchte auf einer Sondersitzung der Bezirksversammlung im August – eigentlich sitzungsfreie Ferienzeit – das Amt der Bezirksamtsleitung neu besetzen. Die Gespräche müssten also deutlich vorher zu einem Erfolg führen. Denn sonst braucht die SPD Zeit, um neue Bündnispartner für eine Mehrheit zu finden. In Frage kämen da beispielsweise die Grünen und die Linken. Der Kreisvorstand, so Richter, wurde von den Delegierten ermächtigt, einen solchen Schritt einzuleiten. Das wäre dann gleichzeitig auch das Ende der Großen Koalition.