Winsen/Kakenstorf. 70 Jahre CDU-Kreisverband Harburg-Land - ein Grund zum Feiern. Unter diesem Motto lädt die CDU im Landkreis Harburg zu einem Jubiläumsball ein. Das Fest findet am Sonnabend, 20. Oktober, ab 19 Uhr im Landgasthof „Zum Estetal“ in Kakenstorf statt. Im Jahr 1948, rund dreieinhalb Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, war der Kreisverband mit circa 40 Mitgliedern gegründet worden. Mit aktuell 1.800 Mitgliedern zählt der Kreisverband heute zu den größten in Niedersachsen, innerhalb des Bezirksverbands ist der CDU-Kreisverband sogar der größte.
Im Rückblick auf die 70-jährige Geschichte hat die CDU-Kreisvorsitzende Britta Witte aus Jesteburg festgestellt, dass die CDU im Landkreis Harburg immer bereit war, Verantwortung für den Landkreis und die Gemeinden zu übernehmen. Britta Witte: "Viele gute Projekte und Initiativen sind durch die CDU oder durch Unterstützung der CDU entstanden. Einen eindrucksvollen Blick auf die politische Arbeit und die Geschichte der CDU Harburg-Land bietet die Chronik, die für das Jubiläum erstellt worden ist. Zudem wurden Highlights in einem Kurzfilm von Jürgen A. Schulz zusammengestellt."
Die Chronik und der Kurzfilm werden während des Jubiläumsballs erstmalig vorgestellt und bietet den Gästen Gelegenheit, sich über die politische Arbeit der vergangenen 70 Jahre auszutauschen. Für die musikalische Unterhaltung sorgt die Band „Top-Secret“, für das leibliche Wohl das Team vom Landgasthof „Zum Estetal“. Der Ball bietet außerdem die Gelegenheit, mit zahlreichen politischen Vertretern ins Gespräch zu kommen und das Jubiläum schwungvoll zu feiern.
Bei der Tombola gibt hochwertige Preise zu gewinnen. Eintrittskarten können zum Preis von 15 Euro im Bürgerbüro in der Rathausstraße 7 in Winsen oder per E-Mail an
Kakenstorf/Jesteburg. Dass die Christlich Demokratische Union (CDU) im Landkeis Harburg 1948 mit gerade mal 40 Mitgliedern startete, erst in den 1960er-Jahren so richtig Fahrt aufnahm und im Jahr 1965 die als "magisch" bezeichnete Zahl von 300 Mitgliedern erreichte, stellte die heutige Kreisvorsitzende Britta Witte aus Jesteburg bei ihren Recherchen über die Geschichte der Kreis-CDU erstaunt fest.
Danach ging es im Vergleich zu den bescheidenen Anfängen fast "rasant" zu. Kurz vor der Gebietsreform Anfang 1972 lag die Zahl der CDU-Mitglieder im Landkreis Harburg bei 876 Mitgliedern, doch schon ein gutes Jahr später, zum Kreisparteitag 1973, waren es fast doppelt so viele - 1403 Mitglieder. Der unvergessene langjährige Kreisvorsitzende Dr. Ehrhart Glaser aus Nenndorf führte den plötzlichen enormen Mitgliederzuwachs auf die damals anstehenden Kommunalwahlen in den neu zugeschnittenen Einheits- und Samtgemeinden im Landkreis Harburg zurück.
1976/77 gab es einen weiteren Mitgliederschub. Er hing unter anderem mit der Ablösung der damaligen SPD-Regierung in Hannover durch Ernst Albrecht, dem Vater der heutigen Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen, zusammen. Damals wurde das 2000. CDU-Mitglied im Landkreis Harburg begrüßt. 1986 waren es sogar 2872 Personen, die sich für eine Mitgliedschaft bei den Christdemokraten entschieden hatten.
Aber nicht nur die Zahl der Mitglieder macht die CDU Harburg-Land so stark. Aus ihren Reihen kamen und kommen noch heute viele Politiker, die auf der gesamtdeutschen Politbühne eine besondere Rolle einnahmen und einnehmen. Mit Heinrich Meyer-Hüdig bekam der Landkreis Harburg in Ehestorf-Alvesen 1946 Deutschlands jüngsten Bürgermeister, und am Ende war er mit 55 Amtsjahren auch der Bürgermeister mit der längsten Amtszeit.
Herbert Helmrich aus Buchholz wurde 1992 Minister für Justiz-, Bundes- und Europaangelegenheiten in Mecklenburg-Vorpommern. Axel Gedaschko aus Buchholz gelang der Sprung in den Hamburger Senat - 2006 als Staatsrat und 2008 als Wirtschaftssenator. Und heute stellen wir mit Michael Grosse-Brömer den Ersten Parlamentarischen Geschäftsführer der CDU/CSU und mit Dr. Bernd Althusmann den stellvertretenden Ministerpräsidenten, den Landesvorsitzenden der CDU Niedersachsen und den Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung.
Im Mitglieder stärksten Jahr 1986, aber auch noch in den vergangenen drei Jahrzehnten, als die Mitgliederzahl um rund 1000 Mitglieder abnahm, war und ist die Landkreis-CDU der größte Kreisverband im Bezirk Nordost- Niedersachsen. Keineswegs tröstlich ist die Tatsache, dass alle Parteien seit Jahrzehnten unter Mitgliederschwund leiden.
Im Vergleich mit anderen Parteien steht die CDU im Landkreis Harburg nach Meinung ihrer Chefin Britta Witte noch recht gut da: "Bei dem Versuch einer Analyse über die Hintergründe der negativen Mitgliederentwicklung hat es mich erschreckt, dass Dr. Glaser schon vor 20 Jahren zu ähnlichen Ergebnissen gekommen ist, wie wir heute und schon damals die gleichen Verbesserungsansätze diskutiert
wurden haben, wie wir sie auch heute noch diskutieren."
Britta Witte beklagt auch den mangelnden Respekt vor Menschen, die sich auch heute noch engagieren - egal, ob haupt- oder ehrenamtlich. „Respekt und Anerkennung für den Einsatz zum Allgemeinwohl sinken zusehends, unabhängig davon, ob in einem Verein, bei der Polizei, der Feuerwehr oder eben in der Politik. Daher scheuen heute bereits viele Menschen die öffentliche Aufmerksamkeit. Sie fürchten sich vor Angriffen in der Presse und in den sozialen Medien. Nicht zu vergessen der teilweise hohe Zeitaufwand, der neben Familie und Beruf einem
ehrenamtlichen Engagement entgegensteht."
Die CDU-Kreischefin: "Wir müssen für Frauen und Männer im Alter von 20 bis 40 Jahren attraktiver werden und sie gezielt ansprechen. Das ist auch für unseren Kreisverband, mit einem Durchschnittsalter seiner Mitglieder von etwas über 60 Jahren, geradezu überlebenswichtig!" Britta Witte macht darauf aufmerksam, dass die CDU im Landkreis Harburg eine Menge zu bieten hat. "Wer sich bei uns engagieren möchte, findet dazu zahlreiche Möglichkeiten - in den Ortsverbänden, in der Jungen Union, in der Seniorenunion, in diversen Arbeitskreisen und auch in der MIT, der Mittelstandsvereinigung der CDU."
Ihr Fazit: "Der CDU-Kreisverband Harburg-Land hat eine spannende 70-jährige Geschichte. Viele interessante Persönlichkeiten haben sich im Laufe der Jahre für die Partei engagiert und viele tun es noch heute. Die Geschicke dieses prosperierenden Landkreises Harburg wurden und werden maßgeblich durch die Christlich Demokratische Union bestimmt."