Kommentar. Die CDU Harburg hat die Gleichstellung nicht erfunden – so viel ist mal sicher. Aber selbst rund 100 Jahre nach der Einführung des Wahlrechtes für Frauen zählen Frauen bei der CDU nicht so wirklich. Anders lässt es sich nicht erklären, wenn die Harburger Christdemokraten erklären, mit einem Spitzenduo aus Parteichef Uwe Schneider und Fraktionschef Ralf-Dieter Fischer bei der Bezirksversammlungswahl im nächsten Jahr anzutreten. Mal ganz abgesehen davon, dass es ein reines Männerduo ist: Auf der Bezirksliste, die die CDU am vergangenen Freitag aufstellte, findet sich zwischen den beiden Platzhirschen Dr. Antje Jäger, eine gestandene CDU-Frau.
So sieht es also aus, wenn die CDU einen „super Mix aus jungen Wilden und erfahrenen Abgeordneten“ (O-Ton Uwe Schneider) aufstellt. Beim „Spitzenduo“ nimmt er wahrscheinlich den Platz des „jungen Wilden“ ein, während Ralf-Dieter Fischer von beiden der erfahrene Abgeordnete ist. Und Antje Jäger ist, nun ja – was eigentlich? Anscheinend ein Quotenzugeständnis. Sie gehört ja nicht zum Spitzenduo und ist wohl nur zwischen die beiden Gentlemen gerutscht, damit es irgendwie nach Gleichstellung aussieht.
Inhaltlich will die CDU nichts großes Neues. Sauberkeit und Sicherheit auf Harburgs Straßen und Wohnungsbau an deren Seiten. Im Regelfall, wenn man die bisherigen Anträge zum Thema Wohnungsbau liest, für die christdemokratische „Normalfamilie“ im Einfamilien-, Doppel- oder maximal Reihenhaus. Mit Frau und Vorgarten, versteht sich. Konservativ eben - aber weder jung noch wild.