Harburg. Der Beschluss des Hauptausschusses der Harburger Bezirksversammlung von Dienstagabend ist eindeutig: SPD, Grüne, FDP und AfD lehnten in dem coronabedingt zum Bezirksversammlungsersatzgremium avancierten Ausschuss den Antrag der DIE LINKE.-Fraktion ab, dass man sich in Hamburg für ein dezentrales Impfzentrum im Bezirk einsetzt.
Jörn Lohmann, Fraktionsvorsitzender der Linken, fragt sich deshalb, wie ernst es denn SPD und Grüne mit der Gesundheit der Menschen wirklich nehmen. DIE LINKE. sieht ohne ein dezentrales Impfzentrum die zügige Bekämpfung des Coronavirus gefährdet. „Um möglichst viele Menschen in kurzer Zeit zu impfen, brauchen wir mehr Möglichkeiten als nur die Messehallen“, so Lohmann. Zumal es ja zwei Impfungen bedarf, um geschützt zu sein. Außerdem müssten die Menschen aus dem Bezirk dann auch nicht mit dem überfüllten ÖPNV quer durch Hamburg zu ihrer Impfung fahren. „Das ist doch ein weiterer Ort, an dem sie dann Gefahr laufen, sich zu infizieren.“
Ein Schmankerl hat das Abstimmungsverhalten der CDU. Denn ihr Bürgerschaftsabgeordneter aus Süderelbe, André Trepoll, forderte am Mittwoch in einer Pressemitteilung, genau solche dezentralen Impfzentren in Hamburg. „Hamburgs Süden darf in der Corona-Bekämpfung nicht abgehängt werden”, so Trepoll. CDU-Fraktionsboss Ralf-Dieter Fischer sieht das anders als sein Parteifreund und reagiert unwirsch. „Man muss sich medizinisch damit beschäftigen, ehe man etwas erzählt“, so Fischer gegenüber besser-im-blick. „Die medizinischen Voraussetzungen liegen bei den jetzigen Impfstoffen nicht vor.“ Hintergrund: Der jetzige Impfstoff muss bei -70 Grad gelagert bzw. T´transportiert werden.