Harburg/Hamburg. „Es gibt den Eindruck, dass die Mobilität immer noch zu hoch ist.“ Und diese Mobilität zur Bekämpfung der Corona-Pandemie weiter einzuschränken, ist das große Ziel von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher. Das wurde auf der heutigen Pressekonferenz des Senats deutlich, auf der die neuen Regelungen für Hamburg bekannt gegeben wurden. Sie sollen nach den gestrigen Beratungen der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin so schnell wie möglich in eine Verordnung gegossen und gültig werden. Bis zum 14. Februar sollen die neuen Regeln dann erst einmal gelten. Als Termin für die Neuregelung der Maskenpflicht nannte der Bürgermeister den Freitag oder Samstag.
Bei der Einschränkung der Mobilität setzt Tschentscher vor allem auf eine Pflicht zum Home Office. „Wir haben zu viel Präsenzarbeit“, so der Bürgermeister. Alle Unternehmen, in denen es die Tätigkeiten erlauben, sollen dazu verpflichtet werden. Dazu soll es auf Bundesebene eine Verordnung geben. Schon in seiner gestrigen Erklärung, direkt nach dem Gipfel, bezeichnete Tschentscher dies als wichtigste Regel. „Ich habe mich dafür besonders eingesetzt“, so Tschentscher.
In den Schulen bleibt die Präsenzpflicht weiter ausgesetzt. „Wir müssen darauf hinwirken, dass noch mehr Kinder zu Hause betreut werden“, so der Bürgermeister. In den Kitas wird es eine Stufe restriktiver: Aus dem eingeschränkten Regelbetrieb wird jetzt nur noch eine erweiterte Notbetreuung.
Die Regeln für private Treffen bleiben – nur eine Person aus einem fremden Haushalt. Dabei mahnte der Bürgermeister an, dass man sich nicht jeden Tag mit einem neuen Haushalt treffen, sondern die Zahl der Haushalte und Personen möglichst klein halten solle. „Es bleibt dabei: Je weniger Kontakte desto besser.“
Bei der Maskenpflicht gibt es die Neuerung, dass in Bussen und Bahnen und in Geschäften die selbstgenähten Masken oder der Schal vor Mund und Nase nicht mehr erlaubt sind. Nur noch medizinische Masken dürfen dort getragen werden – also FFP2-Masken oder die OP-Masken. Zu den FFP2-Masken merkte Tschentscher an, dass die einen guten Schutz böten, aber nur dann, wenn sie passen und richtig getragen würden.
In den Pflegeeinrichtungen sind weiterhin Schnelltests sowie FFP2-Masken Pflicht.
Gottesdienste und ähnliche religiöse Veranstaltungen dürfen weitherin stattfinden – unter Einhaltung der Hygieneregeln und auch hier nur mit medizinischen Masken.
Besondere Sorge gilt den Mutationen aus Großbritannien, Südafrika oder auch Brasilien. Sie seien vielleicht schon bei uns, so Tschentscher. Deshalb soll es mehr Sequenzierung geben, um einen Überblick über die Mutationen zu erhalten.
„Vielleicht ist es die kritischste Phase in der Pandemie“, so die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank. Man sei sich bewusst, dass alles was der Senat in den vergangene Monaten beschlossen habe, eine große Belastung für die meisten Hamburgerinnen und Hamburger darstelle.
„Wir bitten wirklich alle Bürgerinnen und Bürger, die nun schon so diszipliniert sind, dass wir zurückgegangen sind mit den Infektionszahlen, dass dieses noch eine gewisse Wegstrecke weitergeht“, rief der Bürgermeister die Hamburgerinnen und Hamburger auf, jetzt nicht locker zu lassen. Der Rückgang der Infektionszahlen sei ja auch schon ein großer Erfolg dieser Bemühungen. „Wir müssen in einen sicheren Bereich kommen.“