Wilhelmsburg/Oldenburg. Die Hamburg Towers haben sich mit einem starken Finish einen besonderen Auswärtssieg in Oldenburg geholt. Caleb Homesley und Jaylon Brown sicherten im Schlussviertel das 77:79 (20:15, 37:33, 59:58). Gänsehaut verbreiteten die Gastgeber vor dem Tipoff mit einem The-Last-Dance-Trailer von und für Klublegende Rickey Paulding. Mit den ersten fünf Punkten für sein Team bedankte sich der Forward und heizte die Stimmung zusätzlich an. Aber auch auf Hamburger Seite war in den Anfangsminuten auf einen Local Hero Verlass – Justus Hollatz streute vier schnelle Punkte ein und brachte seine Towers erstmalig in Front.
Die Führung wechselte anschließend mehrfach. Zum Ende des ersten Viertels konnten sich die Baskets, bei denen Cameron Clark bereits nach zehn Minuten neun Punkte erzielt hatte, leicht absetzen. Fünf Punkte von Caleb Homesley zum Start in den zweiten Abschnitt hielten die Towers aber in der Partie. Insgesamt unterliefen dem Team von Pedro Calles jedoch zu viele Fehler – unglückliche Abschlüsse, versprungene Bälle, nicht gefangene Pässe. Glücklicherweise hatten auch die Oldenburger in dieser Phase wenig Fortune.
Der schnelle Offensiv-Basketball aus den Anfangsminuten war mittlerweile gänzlich passé, die Partie nun deutlich intensiver und kampfbetonter, der Redebedarf bei allen Protagonisten unüberhörbar größer. Nach fünf Punkten von Jaylon Brown und Maik Kotsar hatten die Towers den Anschluss wiedergefunden. Doch wann immer die Gäste auf den Ausgleich drängten, gelang den Oldenburgern ein weiterer Nadelstich. Allen voran Rickey Paulding (3/7), der in den ersten 20 Minuten ebenso viele Dreier traf wie das komplette Wilhekmsburger Team (3/13), zeigte sich eiskalt. Mit einer Serie aus Freiwürfen brachten die Towers die Partie mit einem Vier-Punkte-Rückstand in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel versuchten die Hamburg Towers das Tempo aus der Anfangsphase der Partie wieder aufzunehmen. Damit war das Team von Pedro Calles zwar durchaus erfolgreich, die Oldenburger hielten jedoch ihrerseits ebenfalls äußerst erfolgreich im Abschluss dagegen. Nach einem Mitteldistanztreffer von Cameron Clark lagen die Gastgeber erstmalig an diesem Abend zweistellig vorn. Ein hart erkämpfter Defensivrebound brachte die langersehnte defensive Initialzündung und ließ die Towers mit einem 9:0-Lauf in nur 90 Sekunden das dritte Viertel beenden.
Per Coast-to-Coast-Abschluss brachte Caleb Homesley die Führung nach mehr als 23 Minuten wieder auf Hamburger Seite – ein spannendes Schlussviertel war eröffnet. Der Guard hielt gemeinsam mit Jaylon Brown das Tempo hoch, mit starken Abschlüssen ließen sie das Oldenburger Publikum verstummen und hauchten ihrem Team neues Selbstvertrauen ein. Und das machte sich nicht nur offensiv bezahlt.
Im Schlussviertel hielten die Hamburg Towers die Oldenburger über neuneinhalb Minuten bei lediglich 12 Zählern. Als Max Heidegger bei neun verbleibenden Sekunden einen weiten Dreier mit Brett traf, schrumpfte der zwischenzeitlich auf sieben Punkte ausgebaute Vorsprung auf nur noch drei Zähler ein. Wieder Heidegger, wieder für Drei, bei noch drei Sekunden – doch Caleb Homesley und Jaylon Brown blieben an der Freiwurflinie nervenstark und brachten einen ganz besonderen Sieg für Pedro Calles – der nach dem Shake Hands seinen Blick quer durch die Halle streifen ließ – unter Dach und Fach.