Wilhelmsburg/Crailsheim. Ohne Big Men haben die Hamburg Towers bei den HAKRO Merlins Crailsheim deutlich mit 90:73 (17:18, 30:51, 68:51) verloren. Justus Hollatz verzeichnet eine neue persönliche Bestleistung. Die Vorzeichen vor dem Duell der zuletzt heißesten BBL-Teams hätten schwieriger nicht sein können. Maik Kotsar machte sich planmäßig mit seiner Schulterverletzung gar nicht erst auf die Reise nach Crailsheim, Eddy Edigin fiel kurzfristig mit einem im Abschlusstraining erlittenen Nasenbruch aus.
Punkte gab es in den ersten vier Minuten dennoch nur in Korbnähe. Justus Hollatz sorgte mit dem ersten Dreier der Partie für einen vorübergehenden Führungswechsel, räumte im Anschluss Ex-Teamkollege TJ Shorts mit einem Highlight-Block ab. Dennoch fehlte den Towers durch den Ausfall der beiden Big Men die gewohnte Abstimmung. Weil sich die Crailsheimer im ersten Viertel jedoch ungewohnt unsicher aus der Distanz präsentierten (0/9), gehörte die Führung nach den ersten zehn Minuten dem Team von Pedro Calles.
Den Beginn des zweiten Abschnitts diktierten dann erstmal die Hausherren, die Towers blieben fast drei Minuten punktlos. Der Hamburger Head Coach wirkte entsprechend unzufrieden, nahm die Auszeit und justierte nach. Vier schnelle Zähler von Justus Hollatz ermöglichten den kurzzeitigen Anschluss, ehe Shorts mit dem ersten Crailsheimer Dreier die Hypothek auf sechs Zähler anwachsen ließ. Zwei weitere Distanztreffer der Hausherren, die auch das Rebound-Duell deutlich dominierten, brachten den ersten zweistelligen Rückstand des Abends.
Mit finsterer Miene forderte Pedro Calles die nächste Unterbrechung. Doch auch die konnte das Merlins Momentum nicht unterbrechen. Bis zur Halbzeit zogen die Gastgeber auf 21 Punkte davon. Angesichts des hohen Rückstandes starteten die Hamburger mit einer defensivorientierten Aufstellung in die zweite Hälfte und verkürzten nach zwei Ballgewinnen und Dreiern von DiLeo, Christen und Hollatz auf 13 Zähler. Nach dem dritten Distanztreffer endete die Drangphase jedoch abrupt, Crailsheim erhöhte die Hypothek erneut. Zu viel für den gebürtigen Hamburger Hollatz, der voranging und mit sechs weiteren Punkten die nächste Aufholjagd einleitete. Doch erneut wurde das Momentum, diesmal von einer fehlerhaften Uhr, gestoppt – 17 Zähler trennten die Kontrahenten nach drei Vierteln.
Spätestens, nachdem der Rückstand nach drei Minuten im Schlussabschnitt auf 23 Punkte angewachsen war, war nicht nur den rund 2000 Zuschauern in Hohenlohe klar, dass der Sieger der Partie bereits vorzeitig feststand. In den verbleibenden Minuten, die Osaro Jürgen Rich noch für vier Punkte nutzte, trudelte die Partie mit etwas Auf und Ab aus. In der Schlussminute gelang den Towers noch einmal Ergebniskosmetik – in der letzten Sekunde setzte Robin Christen den Schlusspunkt.